BStK Online

Datenbank der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften

Glossen der Fragmente

Handschrift(en)
  • St. Gallen, Stiftsbibliothek 1394, Fragm. II+III [p. 51-88; 91-92]
  • St. Gallen, Kantonsbibliothek Vadiana Vadianische Sammlung Ms. 70a
Glossierte Inhalte
  • 169, Bibel, Johannes-Evangelium (19, 13-17, 24-27, 28-42; Itala-Fassung)
  • 255 (I), p. 51-88: Bibel, Matthäus-Evangelium (unvollständig)
  • 255 (I), p. 92: Federproben (?)
  • Zahl und Art der Glossen

    BStK.-Nr. 169: Glossen in Interlinearversion: 12 althochdeutsche Wörter (auf der Rectoseite), die als Interlinearversion zur Bibel, Johannes-Evangelium (19, 38) zu interpretieren sind; dabei handelt es sich um das "vielleicht älteste erhaltene Zeugnis einer althochdeutschen Interlinearversion" (L. Voetz, Durchgehende Textglossierung, 2009, S. 911);

    BStK.-Nr. 255 (I): Textglossierung: Auf p. 52-63 über 50 interlinear und marginal eingetragene Griffelglossen in karolingischer Minuskel zu Bibel, Matthäus-Evangelium [Mt. 17,14 (17,16?)-20,28], die A. Nievergelt entdeckt hat (2006-2009); alle Glossen mit demselben Schreibinstrument eingetragen, ausgenommen „zwei ungeklärte Eintragungen in kleiner Schrift von stumpfem Griffel“ (Nievergelt 2012, S. 42); über die Hälfte der Interpretamente liegt in gekürzter Form vor. Glossen (als Federproben?): Auf der mit zahlreichen Federeintragungen versehenen p. 92 als Federproben (?) derselben Hand zwei althochdeutsch glossierte lateinische Lemmata mit identischem Anlaut und ähnlicher Bedeutung, das zweite durch zwei althochdeutsche Wörter glossiert; R. Bergmann (2010) vermutet die Übernahme aus einem alphabetischen Glossar; die Eintragungen in karolingischer Minuskel teilweise fast erloschen (A. Nievergelt vermutet eine Behandlung mit Reagenz).

    Zeit

    BStK.-Nr. 169: Interlinearversion im späten 8. Jahrhundert eingetragen

    BStK.-Nr. 255 (I): Griffelglossen wie Federproben (?) der Schrift nach um 800 eingetragen.

    Ort

    BStK.-Nr. 169: St. Gallen

    BStK.-Nr. 255 (I): Eintragung der Griffelglossen im Bodenseeraum; Federproben (?) wohl in St. Gallen.

    Sprachgeographische Einordnung

    BStK.-Nr. 169: Alem. (nach R. Bergmann, S. 13; H. Reutercrona, S. 72; J. Schatz, S. 3; L. Voetz, S. 190).

    BStK.-Nr. 255 (I): Griffelglossen altalemannisch „mit ein paar eigentümlichen Spuren fränkischen sowie vielleicht auch angelsächsischen Einflusses“ (Nievergelt 2012, S. 52); Federproben (?) unbestimmt.

    Edition

    BStK.-Nr. 169: StSG. IV, S. 304 (Nr. CCCXCb Nachtr.); St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 48; Berichtigungen sowie erneute vollständige Edition der Glossen bei L. Voetz, in: Grammatica ianua artium, S. 188f.

    BStK.-Nr. 255 (I): Edition der Griffelglossen in Rudolf Gamper – Phillip Lenz – Andreas Nievergelt – Peter Erhart – Eva Schulz-Flügel, Die Vetus Latina-Fragmente aus dem Kloster St. Gallen. Faksimile – Edition – Kommentar, Dietikon-Zürich 2012, S. 43-51; Edition der Federproben in StSG. IV, S. 461, Nr. 222; eine erste vollständige und fehlerfreie Wiedergabe bei Rolf Bergmann, Zehn St. Galler Kleinigkeiten. Glossen zu allem möglichen außerhalb von Texten, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich. Elsass – Schweiz – Schwaben – Vorarlberg – Tirol. Ein Symposion für Achim Masser zum 65. Geburtstag am 12. Mai 1998. Herausgegeben von Guntram A. Plangg – Eugen Thurnher, Schlern-Schriften 310, Innsbruck 2000, S. 37; dazu einige Ergänzungen in Rudolf Gamper – Phillip Lenz – Andreas Nievergelt – Peter Erhart – Eva Schulz-Flügel, Die Vetus Latina-Fragmente aus dem Kloster St. Gallen. Faksimile – Edition – Kommentar, Dietikon-Zürich 2012, S. 57

    Literatur zu den Glossen: Stand des Katalogs 2005
    Literatur zu den Glossen: Ergänzungen seit 2005
    Zitierempfehlung (HTML/XML)

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    Letzte Änderung: Michaela Pölzl, 16.03.2016