Add. 19723

früher 192. B.

Autopsie

StSG. 270

Codex; Pergament; 55 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne und hinten; 22,0 x 16,5 cm; schadhafte Blätter ausgebessert; neuerer, mittelbrauner Ledereinband; vorgängige Signatur 192. B. auf dem vorderen Einbandspiegel. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,0 x 11,5 cm; einspaltig; 28-31 Zeilen; f. 2r verzierte Initiale; f. 39r Zeichnung einer Pflanzenranke; f. 54r Federzeichnung eines Tieres. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10. Jahrhunderts.

Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert entstanden; ein Besitzvermerk aus dem Ende des 11. Jahrhundert sowie die Nameneinträge auf f. 53v und 54r weisen auf die Benediktinerabtei Ottobeuren bei Memmingen; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift wahrscheinlich zwischen 1803 und 1818 nach Frankreich; nach einem Vermerk auf dem Deckblatt erwarb sie das British Museum am 14.1.1854 von dem Antiquar E. Tross in Paris.

• Zusätzliches Blatt vorne recto Kaufvermerk
• f. 1r: Aileran, Canon Evangeliorum
• f. 1v: Besitzvermerke; Kommentar zu Juvencus (unvollständig)
• f. 2r-53v: Juvencus, Evangeliorum libri quattuor (mit Textverlust)
• f. 53v, 54r: Personennamen
• f. 54r: unechte Praefatio de quattuor evangelistis; Federproben
• f. 54v-55v: Beda Venerabilis, De temporum ratione (Exzerpte)

• Handschriftencensus
• Mirabile. Digital Archives for Medieval Culture.

• Bernhard Bischoff, Mittelalterliche Studien. Ausgewählte Aufsätze zur Schriftkunde und Literaturgeschichte, I, Stuttgart 1966, S. 242
• Dorothee Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, Studien zum Althochdeutschen 26, Göttingen 1994, S. 62-68
• Günter Glauche, Wege zur Provenienzbestimmung versprengter bayerischer Handschriften, BFB. 6 (1978), S. 203
• Nils Hansson, Textkritisches zu Juvencus. Mit vollständigem Index Verborum, Lund 1950, S. 20, 22 und passim
• Michael Lapidge, Anglo-Latin Literature 600-899, London – Rio Grande 1996, p. 473
• Sigrid Krämer – Michael Bernhard, Handschriftenerbe des deutschen Mittelalters, Teil 3. Handschriften-Register, Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz. Ergänzungsband I, München 1990, S. 299
• Robert Priebsch, Deutsche Handschriften in England, II. Das British Museum. Mit einem Anhang über die Guildhall-Bibliothek, Erlangen 1901, S. 182, Nr. 215
• Hansmartin Schwarzmaier, Mittelalterliche Handschriften des Klosters Ottobeuren. Versuch einer Bestandsaufnahme, StMOSB. 73 (1962), S. 9, 19
• Die althochdeutschen Glossen. Gesammelt und bearbeitet von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, IV. Alphabetisch geordnete Glossare. Adespota Nachträge zu Band I-III. Handschriftenverzeichnis, Unveränderter Nachdruck 1969, Dublin – Zürich 1898, S. 494, Nr. 270.

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