BStK Online

Datenbank der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften

BStK.-Nr. 710ao

Bibliothek München, Bayerische Staatsbibliothek
Signatur

Clm 6393

Ehemalige Signaturen

früher Freising 193

Identifizierung als Glossenhandschrift

Nachtrag zum Katalog: Neufund von A. Nievergelt (2013).

Digitalisat
  • 710ao München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 6393 (→ Codex)
Beschreibung

Codex vermutlich aus zwei ursprünglich einzelnen Teilen; Teil 1: f. 1-133 (richtige Reihenfolge: f. 125, 127-132, 126, 133); Teil 2: 134-276; Pergament; 276 Blätter (Löcher und Risse vorhanden; f. 158r-159v am Rand stark beschnitten; am Ende der Handschrift fehlen einige Blätter); 16,5-18,6 x 10,5-13,0 cm; erste Zählung (aus dem 19. Jahrhundert) nicht durchgehend, später vervollständigt (jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite); heller spätgotischer Ledereinband, wahrscheinlich aus dem 14./15. Jahrhundert; ehemals eine Schließe und Kettenband; Inhaltsangabe und Fachbezeichnung (N 21) auf jeweils einem Papierschild auf dem Buchrücken; Papierschild mit Standortsignatur bis auf wenige Reste verloren. – Einrichtung: Schriftspiegel 13,5-14,5 x 7,0-8,5 cm; einspaltig; 16-20 Zeilen; zahlreiche rote und grüne Initialen mit unterschiedlichen Füllmustern (detaillierte Beschreibung aller Initialen bei K. Bierbrauer, Die Ornamentik, 1979, S. 124); Auszeichnungsschrift: f. 1v rot und grün gefüllte Hohlbuchstaben, f. 134r schwarze und grüne Ziercapitalis, ansonsten rote und schwarze Unziale. – Schrift: frühe karolingische Minuskel von 5 häufig wechselnden Freisinger Händen (4 davon im 1. Teil der Handschrift) des 8. Jahrhunderts; eine Hand (f. 138r-141v) ist nach B. Bischoff (Die südostdeutschen Schreibschulen, I, 1974, S. 83) wahrscheinlich mit der Hand Leidrats, des späteren Erzbischofs von Lyon, zu identifizieren (vgl. auch BStK.-Nr. 524).

Geschichte

Codex der Schrift nach in der Freisinger Dombibliothek am Ende des 8. Jahrhunderts (A. Siegmund, Die Überlieferung, 1949, S. 136; E. Kessler, Die Auszeichnungsschriften, 1986, S. 228; E. Schulz-Flügel, Zur Entstehung, 1989, S. 294, Anm. 36; Katalog der lateinischen Handschriften, 2011, S. 173; O. Ernst – A. Nievergelt – M. Schiegg, 2019, S. 10), im letzten Viertel des 8. Jahrhunderts (K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften, 1990, S. 21), im 8. bis 9. Jahrhundert (Codices latini Antiquiores, 1959, p. 14; A. Diem, Das monastische Experiment, 2005, S. 357), im 8./9. Jahrhundert (Tyrannus Rufinus, 1990, S. 123; B. Bischoff, Katalog, 2004, S. 241, P. Bertrand, Die Evagriusübersetzung, 2005, S. 474) oder im 9. Jahrhundert (Catalogus, 1873, p. 103; J. F. Cherf, The Latin Manuscript Tradition, 1943, p. 67) entstanden; beide Teile der Handschrift noch vor dem 12. Jahrhundert vereinigt; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München.

Inhalte
Links
Abbildungen

Teilabbildungen von f. 134r, 135v bei K. Bierbrauer, Die Ornamentik, 1979, Tafel 7, Abb. 5-6, 8

Teilabbildung von f. 134r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften, 1990, S. 18, Abb. 37

Teilabbildungen von f. 1v, 134r bei E. Kessler, Die Auszeichnungsschriften, 1986, Abb. 81, 161

Teilabbildungen von f. 67r, 77r, 138r bei E. A. Lowe, Codices, 1959, S. 14‘

Literatur zur Handschrift
Zitierempfehlung (HTML/XML)

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Letzte Änderung: Michaela Pölzl, 23.11.2020