BStK Online

Datenbank der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften

BStK.-Nr. 884

Bibliothek Uppsala, Universitetsbiblioteket
Signatur

C. 664

Beschreibungsgrundlage

Mikrofilm

Identifizierung als Glossenhandschrift

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Digitalisat
  • 884 Uppsala, Universitetsbiblioteket C. 664 (→ Codex)
Beschreibung

Sammelhandschrift aus zwei Teilen: Teil 1 p. 1-84 und p. 101-358; Teil 2 p. 85-100; Pergament; 179 Blätter; 2 ungezählte Vorsatzblätter; Teil 1 24,0/24,4 x 17,0/17,3 cm; Teil 2 20,7/21,0 x 14,7/15,8 cm; Blätter scheinen zu fehlen zwischen p. 58 und 59, 100 und 101, 126 und 127, 156 und 157, 186 und 187,260 und 261, 274 und 275 und möglicherweise auch sonst; einige Blätter beschädigt und Teile herausgerissen oder -geschnitten; mit Schweinsledereinband der Mieg-Schefferschen Bibliothek bezogene Holzdeckel; mit blindgepreßten Diagonalen verziert; ehemals zwei Schließen; Beschläge am Hinterdeckel erhalten; Innenseiten der Deckel ehemals mit Pergamentblättern beklebt. - Einrichtung: Schriftspiegel Teil 1 17,5 x 12,0 cm; Teil 2 16,5 x 11,0 cm; Teil 1 einspaltig; Teil 2 zweispaltig; Teil 1 27 Zeilen; Teil 2 29 Zeilen; Initialen und Überschriften in roter und violetter Tinte. - Schrift: Teil 1 und 2 karolingische Minuskel von mehreren Händen; Teil 1 aus dem 3. oder 4. Viertel des 9. Jahrhunderts, Teil 2 aus dem 9./10. Jahrhundert oder aus der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts; Beschwörungsformeln p. 265, 291 und 336 von einer Hand des 12./13. Jahrhunderts; Altdeutscher Blutsegen von einer Hand des 13. Jahrhunderts; p. 53-54 sowie Beschwörungsformel p. 343 und 345 wohl von einer Hand des 13. Jahrhunderts.

Geschichte

Teil 1 des Codex nach B. Bischoff (Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, III, 2014, S. 392) in Ober- oder Mittelitalien im 3. oder 4. Viertel des 9. Jahrhunderts entstanden; Teil 2 des Codex nach B. Bischoff im 9./10. Jahrhundert oder in der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts entstanden; die Beschwörungsformeln auf den Rändern wurden im 12./13. Jahrhundert, der Tobiassegen auf p. 53-54 und der Altdeutsche Blutsegen auf der Rectoseite des Nachsatzblattes wurden im 13. Jahrhundert eingetragen; seit Anfang des 11. Jahrhunderts befand sich die Handschrift in Deutschland; Besitzvermerke des 16./17. Jahrhunderts auf der Innenseite des Vorderdeckels und auf f. 1r weisen auf den Straßburger Senator Sebastian Mieg; nach dessen Tod 1609 wurde seine Bibliothek von dem schwedischen Gelehrten Johannes Scheffer aufgekauft; dieser brachte den Codex 1677 nach Uppsala; von dessen Verwandten wurde er 1719 an die dortige Universitätsbibliothek verkauft.

Inhalte
  • Vorsatzblatt Millstätter Blutsegen (deutsch)
  • p. 1-22: medizinische Schrift (Fragment)
  • p. 23-30: medizinische Schrift (Fragment)
  • p. 25: De pulsibus et urinis
  • p. 31-58: Galenos, Ad Glauconem de medendi methodo
  • p. 53-54: Tobiassegen (deutsch)
  • p. 59-84: Beschwörungsformeln
  • p. 60-61: Augensegen
  • p. 85-97: pharmazeutische Schriften
  • p. 97-100: De pulsibus et urinis
  • p. 101-111: Bedeutung von (Traum-)Zeichen (alphabetisch)
  • p. 111-113: „Temporale de circuli annorum expletum“
  • p. 113-126: De stomacho
  • p. 126-156: Pseudo-Apuleius, Herbarium
  • p. 157-175: Cure herbarum
  • p. 175-185: Rezeptsammlung
  • p. 185-186: Curae ex hominibus
  • p. 187-260: Curae ex animalibus
  • p. 261-272: medizinisches Glossar
  • p. 265: Beschwörungsformel am unteren (?) Rand
  • p. 272-274: Rezeptsammlung
  • p. 275-358: pharmazeutische Schriften; darunter: p. 308-310 De ponderibus et mensuris
  • p. 291, 336, 343, 345: Beschwörungsformeln am unteren (?) Rand; Nachsatzblatt: u.a. Blutsegen (deutsch); Formeln; Versoseite des Nachsatzblattes: Jordansegen; Rezept gegen Zahnleiden.
Links
Literatur zur Handschrift: Stand des Katalogs 2005
Literatur zur Handschrift: Ergänzungen seit 2005
Zitierempfehlung (HTML/XML)

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Letzte Änderung: Christina Beer, 26.01.2017