Zahl und Art der Glossen |
Textglossierung, die den Charakter einer Interlinearversion hat (L. Voetz spricht im Zusammenhang mit der vom Bearbeiter benutzten Vorlage von Abschnitt Lk 1,69-79 als der einzigen Passage, bei der man aufgrund einer nur vereinzelten Eintragung ahd. Wörter tatsächlich von einer ahd. Glossierung sprechen könne): Etwa 470 (von bestimmten Ausnahmen abgesehen) systematisch untergeschriebene Interlinearglossen (f. 1ra-2vb) zur Bibel, Lukas-Evangelium mit etwa 550 häufig abgekürzten Wörtern; Glossen in karolingischer Minuskel mit dunkler Tinte eingetragen; der Glossator, der gleichzeitig der Korrektor des lateinischen Textes ist, hat den lateinischen Text nach der Vulgata revidiert und den so hergestellten Vulgatatext ins Althochdeutsche übertragen. |
Sprachgeographische Einordnung |
(Frühes) Alem. (nach G. Baesecke, Einführung, S. 259; G. Baesecke, Vor- und Frühgeschichte, S. 173; W. Braune - E.A. Ebbinghaus, S. VII; G. Ehrismann, S. 261; K.F. Freudenthal, S. 27; H. Garke, S. 49; R. Kögel, S. 508; Th. Längin, S. 688; H. Naumann - W. Betz, S. 29; H. Reutercrona, S. 72; J. Schatz, S. 3; C.T. Stewart, S. 38; W. von Unwerth - Th. Siebs, S. 197; L. Voetz, S. 166). |
Edition |
StSG. I, S. 728-737 (Nr. CCCLXXXV); nach E.A. Ebbinghaus u.a. unzureichende Edition von U. Daab, Drei Reichenauer Denkmäler der altalemannischen Frühzeit, S. 2-28; vollständige Neuedition bei L. Voetz, Die St. Pauler Lukasglossen, S. 184-255; Berichtigungen und Nachträge zur Edition von U. Daab bei E.A. Ebbinghaus, MLN. 80 (1965) S. 480-485.
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