BStK Online

Datenbank der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften

BStK.-Nr. 586

Bibliothek München, Bayerische Staatsbibliothek
Signatur

Clm 14429

Beschreibungsgrundlage

Autopsie

Identifizierung als Glossenhandschrift

StSG. 389

Digitalisat
  • 586 München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 14429 (→ Codex)
Beschreibung

Codex; Pergament; 229 Blätter (teilweise Schäden durch Anwendung von Reagenzien und Tinkturen); Blätter 1-82 Palimpsestblätter; 25,0 x 18,0 cm; Blattzählung aus dem 18./19. Jahrhundert; 1967 vollständig erneuerter Ledereinband mit 2 Schließen (Rückenschilder erhalten). - Einrichtung: Schriftspiegel 20,0/22,0 x 14,0/16,0 cm; meist zweispaltig (f. 1v, 222r-226r dreispaltig); 45-58 Zeilen. - Schrift: f. 2r-220v: irische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts [eine der Hände findet sich auch in Clm 14423/1 und Clm 14459 (BStK.-Nr. 589)]; f. 221r-228v: karolingische Minuskel mehrerer Hände der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts; ursprüngliche Schrift der Palimpsestblätter in irischer Majuskel aus dem 3. Viertel des 7. Jahrhunderts (nach Katalog der lateinischen Handschriften, 2015, S. 91), dem 7.-8. Jahrhundert (nach CLA.) bzw. aus der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts (nach B. Bischoff); ursprüngliche Schrift des verkehrt eingehefteten mit 63 und 72 gezählten Palimpsestbifolium aus einer anderen Handschrift in insularer Minuskel aus dem 8. oder 9. Jahrhundert; Federproben auf f. 194r und 218v von einer Hand aus dem 11. Jahrhundert.

Geschichte

Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts wohl von einem irischen Schreiber in der Benediktinerabtei Reichenau geschrieben [diese Lokalisierung von B. Bischoff später nicht mehr unterstützt (vgl. Katalog der festländischen Handschriften, II, 2004, S. 257); der Katalog der lateinischen Handschriften, 2015, S. 91 verortet die Handschrift in Süddeutschland, eventuell Bodenseegebiet]; gegen Ende des 9. Jahrhunderts gelangte die Handschrift in die Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von dort aus kam sie im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München.

Inhalte
  • f. 1r: Federproben
  • f. 1v-2v: Hieronymus, Liber interpretationis hebraicorum nominum (Auszug, Namenserklärungen zur Bibel, Apostelgeschichte, Matthäus-, Markus- und Lukas-Evangelium)
  • f. 2r-62v, 64v-71v, 73r-82v: Irisches Palimpsestsakramentar
  • f. 3r-214va: Liber Glossarum
  • f. 214va: Nomina musarum
  • f. 214vb-220vb: Hieronymus, Liber quaestionum hebraicarum in Genesim (gekürzte Fassung)
  • f. 221ra-221va: Pelagius Haereticus, Libellus fidei ad Innocentium papam
  • f. 221vb: Glossar zu Fulgentius, Expositio sermonum antiquorum
  • f. 222r-226v: Glossae Abactor
  • f. 226v: Regula formatarum; griechisches Alphabet
  • f. 227r: Kurze grammatische Texte
  • f. 227rv: Glossarartige Erläuterungen zu antiken Personen (lateinisch-griechisch)
  • f. 227v-228r: Sedulius Scotus, Kommentar zu Eutyches, Ars de verbo (Exzerpt)
  • f. 228rv: De obscuris signis (Glossarframent zu seltenen Wörtern)
Links
Literatur zur Handschrift: Stand des Katalogs 2005
Literatur zur Handschrift: Ergänzungen seit 2005
Zitierempfehlung (HTML/XML)

Bei der Übernahme von Informationen zur vorliegenden Handschrift aus der Datenbank empfehlen wir folgende Zitation: BStK Online: https://glossen.germ-ling.uni-bamberg.de/bstk/586 [Stand 20.04.2024].

Für den Verweis auf das entsprechende XML-Dokument zitieren Sie: BStK Online: https://glossen.germ-ling.uni-bamberg.de/bstk/586.xml [Stand 20.04.2024].

Letzte Änderung: Michaela Pölzl, 21.05.2019