Handschrift(en) |
- Zürich, Zentralbibliothek Ms. Rh. 35
|
Glossierte Inhalte |
1010, f. 1r-87v: Gregor der Große, Regula pastoralis (vorne und am Schluss unvollständig)
|
Zahl und Art der Glossen |
Textglossierung: Insgesamt knapp 200 fast ausschließlich interlinear stehende Glossen; 190 Federglossen (f. 2v-87r), 3 Farbstiftglossen (f. 8v, 9r, 36v), 1 Rötelglosse (f. 13v) und 2 Griffelglossen (f. 23v, 29v) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; eine weitere Glosse (f. 35r) unsicher; die Griffelglosse auf f. 29v nachträglich mit Feder überschrieben; zudem 1 Glossierung (Lemma und Interpretament) am oberen Rand von f. 4r ohne Bezug zum Text der Seite – das lateinische Bezugswort findet sich aber auf f. 15r. Handschrift von mehreren verschiedenen Händen althochdeutsch und gelegentlich lateinisch glossiert; einige der Glossen liegen in Kürzung vor; zudem fraglich, „ob die häufigen Glossen ‚in‘ über Ablativformen althochdeutsche oder lateinische Grammatikglossen sind“ (A. Nievergelt, Zur gegenwärtigen Quellen- und Editionslage, 2011, S. 351); etwa 200 lateinische Griffelglossen und Federproben. |
Ort |
- |
Sprachgeographische Einordnung |
Alem. (nach H. Garke, S. 53; H. Reutercrona, S. 7; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 22); spätalthochdeutsch des 10./11. Jahrhunderts aus dem alemannischen Raum, mit teilweise schon mittelhochdeutscher Lautgestalt (A. Nievergelt, Zur gegenwärtigen Quellen- und Editionslage, 2011, S. 351). |
Edition |
StSG. II, S. 237-240 (Nr. DCL); weitere Glossen ediert bei A. Nievergelt, Zur gegenwärtigen Quellen- und Editionslage der althochdeutschen Glossen, Sprachwissenschaft 36 (2011) S. 348-351; weitere Ergänzungen in Kurzedition bei Oliver Ernst – Andreas Nievergelt – Markus Schiegg, 2019, S. 651.
|
Literatur zu den Glossen: Stand des Katalogs 2005
|
-
Die althochdeutschen Glossen. Gesammelt und bearbeitet von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, IV. Alphabetisch geordnete Glossare. Adespota Nachträge zu Band I-III. Handschriftenverzeichnis, Unveränderter Nachdruck 1969, Dublin – Zürich 1898, S. 670, Nr. 652
(online)
-
Hermann Garke, Prothese und Aphaerese des h im Althochdeutschen, Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte der germanischen Völker 69, Straßburg 1891, S. 53
-
Elvira Glaser – Andreas Nievergelt, Althochdeutsche Griffelglossen: Forschungsstand und Neufunde, in: Entstehung des Deutschen. Festschrift für Heinrich Tiefenbach. Herausgegeben von Albrecht Greule – Eckhard Meineke – Christiane Thim-Marbrey, Jenaer germanistische Forschungen. Neue Folge 17, Heidelberg 2004, S. 123
-
Arnd Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, Halle (Saale) 1897 [Dissertation Jena], S. 38 und passim
-
Herwig Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, Augsburg 1972 [Dissertation München], S. 62 und passim
-
Birgit Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied vor dem Hintergrund ihrer althochdeutschen Überlieferung, Studien zum Althochdeutschen 9, Göttingen 1987, S. 82
-
Leo Cunibert Mohlberg, Mittelalterliche Handschriften, Katalog der Handschriften der Zentralbibliothek Zürich 1, Zürich 1952, S. 175
-
Ulrich Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, Studien zum Althochdeutschen 24, Göttingen 1994, S. 125f., 217
-
Hugo Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I. Die Namen der Säugetiere, Darmstadt 1899, S. 170
-
Hans Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal im Altdeutschen bis ca. 1250, Heidelberg 1920 [Dissertation], S. 7
-
Jörg Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II. Wörterbuch, Berlin – New York 2004, S. 649
-
Roland Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch. Geschichte – semantische Struktur – Stilistik, Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte der germanischen Völker. Neue Folge 40 (164), Berlin – New York 1971, S. 89f.
-
Inger Rosengren, Inhalt und Struktur. Milti und seine Sinnverwandten im Althochdeutschen, Scripta minora Regiae Societatis Humaniorum Litterarum Lundensis 2, Lund 1968-1969, S. 16, 48, 91, 93
-
Josef Schatz, Althochdeutsche Grammatik, Göttinger Sammlung indogermanischer Grammatiken und Wörterbücher, Göttingen 1927, S. 3
-
Paul Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, Palaestra. Untersuchungen und Texte aus der deutschen und englischen Philologie 57, Berlin 1909 [Nachdruck New York 1967], S. 44
-
Franz Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination im Deutschen unter besonderer Berücksichtigung des Althochdeutschen. Mit 6 Karten, Münstersche Mittelalter-Schriften 19, München 1974, S. 22
-
Gilbert de Smet, dulden. Die Geschichte einer süddeutschen Neubildung, LB. 44 (1954), p. 4, 6, 8, 58
-
Stefanie Stricker, Basel ÖBU. B IX 31. Studien zur Überlieferung des Summarium Heinrici. Langfassung Buch XI, Studien zum Althochdeutschen 13, Göttingen 1989, S. 697
-
Heinrich Tiefenbach, (Besprechung von: Althochdeutsches Glossenwörterbuch. Zusammengetragen, bearbeitet und herausgegeben von T. Starck – J.C. Wells, 3. Lieferung, Heidelberg 1975), Beiträge zur Namenforschung. Neue Folge 11 (1976), S. 218
-
Carl Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex zu kirchlichen Schriften und ihre Verwandten, Untersuchungen zur Deutschen Sprachgeschichte III, Straßburg 1913, S. 73-78 und passim
|
Literatur zu den Glossen: Ergänzungen seit 2005
|
-
Rolf Bergmann, Gregor der Große. Althochdeutsche Glossierung, in: Althochdeutsche und altsächsische Literatur, herausgegeben von Rolf Bergmann, De Gruyter Lexikon, Berlin – Boston 2013, S. 138-144
-
Rolf Bergmann, Überblick über die Gregor-Glossierung, in: Die althochdeutsche und altsächsische Glossographie. Ein Handbuch, I, herausgegeben von Rolf Bergmann – Stefanie Stricker, Berlin – New York 2009, S. 539, 541
-
Fernanda Cirimele, Le glosse antico alto tedesche alla Regula Pastoralis (Codex St. Galli 218), LF. 23 (2006), S. 196, 197, 205
(online)
-
Oliver Ernst, Kürzungen in volksprachigen Glossen, in: Die althochdeutsche und altsächsische Glossographie. Ein Handbuch, I, herausgegeben von Rolf Bergmann – Stefanie Stricker, Berlin – New York 2009, S. 292
-
Oliver Ernst – Andreas Nievergelt – Markus Schiegg, Althochdeutsche Griffel-, Feder- und Farbstiftglossen aus Freising. Clm 6293, Clm 6308, Clm 6383, Clm 21525, Lingua Historica Germanica. Studien und Quellen zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 21, Berlin – Boston 2019, S. 520, 590, 595f., 615, 617, 621, 637, 651-653, 655, 659, 663
-
Elvira Glaser – Andreas Nievergelt, Griffelglossen, in: Die althochdeutsche und altsächsische Glossographie. Ein Handbuch, I, herausgegeben von Rolf Bergmann – Stefanie Stricker, Berlin – New York 2009, S. 221, Anm. 66
-
Andreas Nievergelt, Die althochdeutschen grammatischen Glossen, in: Indica & Germanica. Beiträge zur Indogermanistik gestern und heute in Jena, herausgegeben von Bettina Bock – Cassandra Freiberg, Sprache und Sprachen in Forschung und Anwendung 11, Hamburg 2021, S. 104
-
Andreas Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b. Ein Beitrag zur Funktionalität der mittelalterlichen Griffelglossierung, Germanistische Bibliothek 28, Heidelberg 2007, S. 42, Anm. 2, S. 51, Anm. 24
-
Andreas Nievergelt, Farbstiftglossen (Rötel-, Braun- und Schwarzstiftglossen), in: Die althochdeutsche und altsächsische Glossographie. Ein Handbuch, I, herausgegeben von Rolf Bergmann – Stefanie Stricker, Berlin – New York 2009, S. 236f., Anm. 25, S. 238
-
Andreas Nievergelt, Glossenschrift, in: Die althochdeutsche und altsächsische Glossographie. Ein Handbuch, I, herausgegeben von Rolf Bergmann – Stefanie Stricker, Berlin – New York 2009, S. 274, Anm. 17
-
Andreas Nievergelt, Nachträge zu den althochdeutschen und altsächsischen Glossen (2017-2019), Sprachwissenschaft 44 (2019), S. 339
-
Andreas Nievergelt, Was sind eigentlich Federproben?, in: Glossenstudien. Ergebnisse der neuen Forschung, herausgegeben von Rolf Bergmann – Stefanie Stricker, Germanistische Bibliothek 70, Heidelberg 2020, S. 131, 133f.
-
Andreas Nievergelt, Zur gegenwärtigen Quellen- und Editionslage der althochdeutschen Glossen, Sprachwissenschaft 36 (2011), S. 347-352
|
Zitierempfehlung (HTML/XML) |
Bei der Übernahme von Informationen zur vorliegenden Handschrift aus der Datenbank empfehlen wir folgende Zitation: BStK Online: https://glossen.germ-ling.uni-bamberg.de/bstk/1010 [Stand 11.12.2024].
Für den Verweis auf das entsprechende XML-Dokument zitieren Sie: BStK Online: https://glossen.germ-ling.uni-bamberg.de/bstk/1010.xml [Stand 11.12.2024].
|