BStK Online

Datenbank der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften

BStK.-Nr. 652

Handschrift(en)
  • München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 18550a
Glossierte Inhalte
  • 652, f. 1r-153v: Gregor der Große, Regula pastoralis
  • 652, f. 20r: Glosse in Federprobe
  • 652, f. 154r-156r: lateinisch-deutsches Glossar zu Gregor der Große, Regula pastoralis
  • Zahl und Art der Glossen

    Anzahl der ursprünglich eingetragenen Glossen nicht mehr genau zu ermitteln; noch etwa 385 Glosseneintragungen (f. 4v-156r) lesbar:
    - Textglossierung: 105 Glossen (f. 4v-152r) mit 132 Wörtern zu Gregor der Große, Regula pastoralis; Glossen vorwiegend marginal, zu einem kleineren Teil interlinear eingetragen; Marginalglossen, die zum größeren Teil von derselben Hand geschrieben wurden, fast alle wieder ausradiert; nach E. Steinmeyer heute nur noch ein Fünftel der ursprünglichen Marginalglossen lesbar; von den 105 Glossierungen 85 mit einer Feder und 20 mit einem Griffel eingetragen; bei den von W. Stach als „mit Braunstift“ (Mitteilungen, 1950, S. 15) eingetragen identifizierten Glossen handelt es wahrscheinlich „um radierte Federglossen“ (Ernst – Nievergelt – Schiegg, 2019, S. 643); in den volkssprachigen Glossen wird die wen-Rune für lateinisches ‚w‘ verwendet; Codex darüber hinaus auch lateinisch glossiert, vornehmlich auf den ersten Blättern.
    - Glosse in Federprobe: 1 Glosse (f. 20r) ohne Textbezug marginal rechts neben Zeile 15 eingetragen; A. Nievergelt weist darauf hin, dass diese Glossierung in Sachglossaren des 11. Jahrhunderts und den Wundererzählungen der Heiligen Walburga parallel belegt ist (vgl. Federproben, 2020, S. 138).
    - Textglossar: etwa 280 Glossen (f. 154r-156r) in dem lateinisch-deutschen Glossar zu Gregor der Große, Regula pastoralis; Lemmata und Interpretamente in fortlaufenden Zeilen geschrieben.

    Neufunde und Korrekturen: Die in Ernst – Nievergelt – Schiegg, 2019, S. 644 gemeldete Anzahl von insgesamt mindestens 66 althochdeutschen und 20 lateinische Griffelglossen ist inzwischen auf 93 althochdeutsche Griffelglossen angewachsen (brieflich gemeldet von A. Nievergelt am 08.12.2019); weitere Griffeleintragungen nicht entzifferbar.
    In SchG. wird an 1 Stelle auf einen Neufund (f. 75v, marg. unten) hingewiesen.

    Zeit

    Federglossen (f. 4v-152r) im ersten Teil eventuell noch ausgehendes 8., Griffelglossen 9. Jahrhundert; Glossen des Glossarteils (f. 154r-156r) in etwa im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts eingetragen.

    Ort

    Benediktinerabtei Tegernsee.

    Sprachgeographische Einordnung

    Bair. (nach G. Baesecke, S. 256; Th. Frings - G. Müller, S. 110; H. Garke, S. 61; R. Kögel, S. 589; G. Müller - Th. Frings, S. 227; H. Reutercrona, S. 4; J. Schatz, S. 4; F. Simmler, S. 25); bair. mit alem. Einfluß (nach C. Wesle, S. 63f.).

    Edition

    StSG. II, S. 218f. (Nr. DCXLV: Gregor der Große, Regula pastoralis f. 4v-156r); S. 220-224 (Nr. DCXLVI: Gregor der Große, Regula pastoralis f. 154r-156r); Berichtigungen und Nachträge bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 97f. [eine der von Mayer gemeldeten Glossen (f. 9r) hat sich inzwischen als nicht volkssprachig herausgestellt; vgl. Ernst – Nievergelt – Schiegg, 2019, S. 644]; weitere Korrekturen und die Kurzedition weniger Neufunde ebenfalls in Oliver Ernst – Andreas Nievergelt – Markus Schiegg, 2019, S. 644-646; Neuedition der Federprobe bei A. Nievergelt, Federproben, 2020, S. 138; eine Edition aller Neufunde in Vorbereitung durch A. Nievergelt.

    Literatur zu den Glossen: Stand des Katalogs 2005
    Literatur zu den Glossen: Ergänzungen seit 2005
    Zitierempfehlung (HTML/XML)

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    Letzte Änderung: Michaela Pölzl, 05.11.2020