BStK Online

Datenbank der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften

BStK.-Nr. 652

Handschrift(en)
  • München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 18550a
Glossierte Inhalte
  • 652, f. 1r-153v: Gregor der Große, Regula pastoralis
  • 652, f. 20r: Glosse in Federprobe
  • 652, f. 154r-156r: lateinisch-deutsches Glossar zu Gregor der Große, Regula pastoralis
  • Zahl und Art der Glossen

    Anzahl der ursprünglich eingetragenen Glossen nicht mehr genau zu ermitteln; nach A. Nievergelt (2024) umfassen (nach den noch lesbaren Glossen) Textglossierung und Glossar zusammen 813 Glossen, 603 althochdeutsche und 210 lateinische.

    - Textglossierung: Sie umfasst 226 althochdeutsche Federglossen (f. 4v-152r) und 106 Griffelglossen (f. 4v-143v), unter Einschluss der lateinischen Glossen 412 Federglossen und 127 Griffelglossen zu Gregor der Große, Regula pastoralis; Glossen vorwiegend marginal, zu einem kleineren Teil interlinear eingetragen; Marginalglossen, die zum größeren Teil von derselben Hand geschrieben wurden, fast alle wieder ausradiert oder abgewaschen. In den volkssprachigen Glossen wird die wen-Rune für lateinisches ‚w‘ verwendet.

    - Glosse in Federprobe: 1 Glosse (f. 20r) ohne Textbezug marginal rechts neben Zeile 15 eingetragen; A. Nievergelt weist darauf hin, dass diese Glossierung in Sachglossaren des 11. Jahrhunderts und den Wundererzählungen der Heiligen Walburga parallel belegt ist (vgl. Federproben, 2020, S. 138).

    Textglossar: 271 althochdeutsche (f. 154r-156r) und 3 lateinische Glossen in dem unvollständigen (nach A. Nievergelt (2024), S. 212, wahrscheinlich Verlust eines Blattes) lateinisch-deutschen Glossar zu Gregor der Große, Regula pastoralis; Lemmata und Interpretamente in fortlaufenden Zeilen geschrieben; Glossar durch Abschreibfehler sicher als Kopie bestimmbar.
    Einer Hand A kann A. Nievergelt (2024, S. 236) 212 sprachlich identifizierte Glossen zuweisen. Die Schriften der weiteren Glossenhände stehen in einem deutlichen zeitlichen Abstand zu derjenigen der Haupthand.

    Der bisherige Kenntnistand zu der Glossierung der Handschrift hat sich mit dem Werk von A. Nievergelt (2024) ganz erheblich verbessert. Gegenüber dem bisherigen Stand ist die Zahl der althochdeutschen Glossen um 218 nach oben korrigiert worden.

    Zeit

    Federglossen (f. 4v-152r) im ersten Teil eventuell noch ausgehendes 8., Griffelglossen 9. Jahrhundert; Glossen des Glossarteils (f. 154r-156r) in etwa im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts eingetragen.

    Ort

    Benediktinerabtei Tegernsee.

    Sprachgeographische Einordnung

    Bair. (nach G. Baesecke, S. 256; Th. Frings - G. Müller, S. 110; H. Garke, S. 61; R. Kögel, S. 589; G. Müller - Th. Frings, S. 227; H. Reutercrona, S. 4; J. Schatz, S. 4; F. Simmler, S. 25); bair. mit alem. Einfluß (nach C. Wesle, S. 63f.); altbair. (nach A. Nievergelt 2024, S. 438-441 und S. 519-522).

    Edition

    StSG. II, S. 218f. (Nr. DCXLV: Gregor der Große, Regula pastoralis f. 4v-156r); S. 220-224 (Nr. DCXLVI: Gregor der Große, Regula pastoralis f. 154r-156r); Berichtigungen und Nachträge bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 97f. [eine der von Mayer gemeldeten Glossen (f. 9r) hat sich inzwischen als nicht volkssprachig herausgestellt; vgl. Ernst – Nievergelt – Schiegg, 2019, S. 644]; weitere Korrekturen und die Kurzedition weniger Neufunde ebenfalls in Oliver Ernst – Andreas Nievergelt – Markus Schiegg, 2019, S. 644-646; Neuedition der Federprobe bei A. Nievergelt, Federproben, 2020, S. 138; Neuedition der Textglossierung mit 226 Federglossen und 206 Griffelglossen sowie der lateinischen Glossen bei A. Nievergelt, Althochdeutsche Glossen zur Regula pastoralis, 2024, S. 241-357 (Federglossen) und S. 387-432 (Griffelglossen) sowie des Textglossars mit 274 Glossen ebenda, S. 449-518.

    Literatur zu den Glossen: Stand des Katalogs 2005
    Literatur zu den Glossen: Ergänzungen seit 2005
    Zitierempfehlung (HTML/XML)

    Bei der Übernahme von Informationen zur vorliegenden Handschrift aus der Datenbank empfehlen wir folgende Zitation: BStK Online: https://glossen.germ-ling.uni-bamberg.de/bstk/652 [Stand 27.07.2024].

    Für den Verweis auf das entsprechende XML-Dokument zitieren Sie: BStK Online: https://glossen.germ-ling.uni-bamberg.de/bstk/652.xml [Stand 27.07.2024].

    Letzte Änderung: Stefanie Stricker, 21.12.2023