Zahl und Art der Glossen |
Textglossierung: 115 hauptsächlich interlinear stehende Glossen (p. 17-112) zu biblischen Schriften in ungleichmäßiger Verteilung über die Texte; davon 19 Glossen (p. 17-42) zu Römerbrief; 96 Glossen (p. 97-112) zu 2. Korintherbrief; Glossen sehr fein geschrieben, verblaßt und verwischt, in vielen Fällen kaum lesbar; weitere Spuren radierter oder verblaßter Eintragungen, die möglicherweise althochdeutsch sein könnten, erkennbar; Glossen zum Römerbrief wohl von anderer Hand als Glossen zum 2. Korintherbrief; einige der Glossen liegen in Kürzung vor. Neufunde: Der Codex enthält nach A. Nievergelt (vgl. Geheimnisse auf Pergament, 2008, S. 88) zudem etwa 90, teilweise schwer entzifferbare, althochdeutsche Griffelglossen und wenige lateinische Glossen; die Griffelglossierungen dürften einer von der Federglossierung unabhängigen Eintragungsschicht zugehören. |
Sprachgeographische Einordnung |
Alem. (nach G. Baesecke, Einführung, S. 259; G. Baesecke, Vor- und Frühgeschichte, S. 183; R. Bergmann, S. 13; K. F. Freudenthal, S. 27; H. Naumann - W. Betz, S. 29; H. Reutercrona, S. 54; J. Schatz, S. 3). |
Edition |
StSG. I, S. 758 (Nr. CCCCII: Römerbrief), S. 765f. (Nr. CCCCXIX: 2. Korinterbrief); dazu Nachtrag einer Glosse bei G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 10; exemplarische Edition weniger Glossen bei St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 50, 67; Berichtigungen und Nachträge, erneute Edition sowie Hinweis auf weitere möglicherweise althochdeutsche Glossen bei L. Voetz, in: Althochdeutsch, I, S. 471, 474-498; Korrektur einer bislang falsch gelesenen Federglosse (p. 27) zu Römerbrief 5,16 in Vater für die Armen. Otmar und die Anfänge des Klosters St. Gallen. Sommerausstellung 12. März 2019 bis 17. November 2019, herausgegeben von Cornel Dora, Basel 2019, S. 58, 112, Anm. 102; Kurzedition von zwei Einzelbelegen bei Andreas Nievergelt – Elvira Glaser, 2016, S. 325f.; Gesamtedition aller Neufunde in Vorbereitung durch A. Nievergelt.
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