BStK Online

Datenbank der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften

BStK.-Nr. 783 (I)

Bibliothek Prag, Archiv Pražského hradu
Signatur

MS O. 83 [f. 1-130]

Beschreibungsgrundlage

Autopsie

Identifizierung als Glossenhandschrift

StSG. 524

Beschreibung

Teil 2 eines aus 3 ursprünglich selbständigen Teilen bestehenden Codex [zu Teil 3 sieh BStK.-Nr. 783 (II)]; Teil 1 ist 1 unbezeichnetes Doppelblatt; Pergament; 131 Blätter; von f. 120 fehlt die äußere Hälfte; 24,5/7 x 16,5 cm; von Blatt 120 nur noch 17,5 x 6,0 cm erhalten; Seitenzählung von 1 bis 260 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; zudem Blattzählung von 1 bis 130 mit dem Stempel in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; auf f. 16 folgt f. 17a; frühmittelalterlicher Einband; Holzdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,5/18,5 x 11,5/12,0 cm; einspaltig; f. 85r-120v zweispaltig; 21 Zeilen; Überschriften in Unziale oder Capitalis in roter oder schwarzer Farbe, zum Teil rot und gelb ausgefüllt; mit Fisch-, Blatt-, Tiermotiven oder Flechtwerk verzierte Initialen, zum Teil in roter und gelber Farbe; f. 42v Initiale mit Gesicht; zahlreiche einfache, rot oder schwarz umpunktete Initialen in insularem Stil. - Schrift: große Teile des Textes in frühkarolingische Minuskel mehrerer Hände aus dem Ende des 8. Jahrhunderts; die Schrift variiert allerdings je nach Textinhalt, „between words addressed to God, Christ, and his saints, general brief signposts for the celebrant, and longer rubrics offering guidance and explanation of the ritual“ (R. McKitterick, 2016, p. 23).

Geschichte

Teil 2 des Codex der Schrift nach Ende des 8. Jahrhunderts im selben Skriptorium wie Teil 3 des Sammelcodex entstanden; nach den Ergänzungen auf f. 107r und 145v wurden die Teile 2 und 3 bereits früh (vermutlich um das Jahr 792) vereinigt; die Herkunft des Codex ist, wie Rosamond McKitterick zuletzt plausibel dargelegt hat (vgl. 2016, p. 36-40), nach wie vor unklar, wobei in der Forschung mehrere Orte vorgeschlagen und diskutiert worden sind (darunter Südostdeutschland, Norditalien im Umkreis von Verona, Kloster St. Zeno in Isen); eine (von derselben Hand wie die volkssprachigen Glossen in Teil 3) nachträglich auf das vormals leere Blatt 83v eingetragene Namenliste weist darauf hin, dass sich die Teile 2 und 3 spätestens 794 an einem bayerischen Schreibort, eventuell Regensburg, befanden; der Einband weist auf Böhmen, möglicherweise Prag; 1776 wurde die Handschrift durch J.M. Schweiberer von J.N. Hübner für die Kapitelsbibliothek in Prag erworben.

Inhalte
Links
Abbildungen

Abbildungen von f. 83v, 85r, 1r, 85v in R. McKitterick, 2016, p. 24, 26, 31f.; außerdem diverse Detailabbildungen einzelner Buchstabenformen, Abkürzungszeichen und Initialen ebenfalls in R. McKitterick, 2016, p. 18, 20f., 25, 27-29, 33f.

Literatur zur Handschrift: Stand des Katalogs 2005
Literatur zur Handschrift: Ergänzungen seit 2005
Zitierempfehlung (HTML/XML)

Bei der Übernahme von Informationen zur vorliegenden Handschrift aus der Datenbank empfehlen wir folgende Zitation: BStK Online: https://glossen.germ-ling.uni-bamberg.de/bstk/783%20%28I%29 [Stand 03.12.2024].

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Letzte Änderung: Michaela Pölzl, 09.04.2019