Bibliothek |
München, Bayerische Staatsbibliothek |
Signatur |
Clm 18524b
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Ehemalige Signaturen |
früher Teg.524.2 bzw. S44.2
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Beschreibungsgrundlage |
Autopsie |
Identifizierung als Glossenhandschrift |
StSG. 434 |
Digitalisat |
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647 München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 18524b
(→ Codex)
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Beschreibung |
Codex; Pergament; 203 Blätter sowie 1 ungezähltes Blatt vorne, das aus der gleichen Handschrift stammt wie das Blatt des vorderen Einbandspiegels und ein weiteres ungezähltes Blatt; 23,5 x 14,5 cm; Zählung von 1 bis 203 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogener Holzdeckel; ehemals 5 Buckeln und 1 Schließe; in den vorderen Deckel eingeheftetes Fragment; vorgängige Signaturen Teg.524.2 und S44.2 auf Papierschildern auf dem Buchrücken beziehungsweise auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,7 x 9,0 cm; einspaltig; 21 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Tinte; einfache Initialen in roter Tinte. - Schrift: karolingische Minuskel aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts. |
Geschichte |
Codex zwischen 826 und 836 in der Benediktinerabtei St. Peter zu Salzburg entstanden; auf Salzburg verweist auch die Nennung des Salzburger Magisters Baldo im Kontext eines Distichons; der althochdeutsche Segen wurde im 2. Drittel des 10. Jahrhunderts in den Codex eingetragen; später gelangte die Handschrift in die Benediktinerabtei Tegernsee, welche im 15. Jahrhundert als Aufbewahrungsort für die Handschrift belegt ist; unbekannt ist der Zeitpunkt, an dem die Handschrift nach Tegernsee gelangte; A. Nievergelt (Irrgänger, Teufelskinder und unkeusche Spiele, 2009, S. 324) hält es für möglich, dass die Handschrift im Rahmen des Wiederaufbaus der Klosteranlage im Jahr 979 nach Tegernsee gebracht wurde; das im letzten Drittel des 11. Jahrhunderts beschriebene Fragment im vorderen Deckel lässt sich ebenfalls nach Tegernsee verorten; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift dann 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. |
Inhalte |
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Links |
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Abbildungen |
Abbildung von f. 203v bei M. Enneccerus, Die ältesten deutschen Sprach-Denkmäler, 1897, Tafel 8 |
Literatur zur Handschrift: Stand des Katalogs 2005
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Charles Henry Beeson, Isidor-Studien, Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters 4,2, München 1913, S. 31, 33, 35, 51, 114
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Bernhard Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I. Die bayrischen Diözesen. Mit 32 Schriftproben, 3. Auflage, Wiesbaden 1974, S. 154
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Bernhard Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II. Die vorwiegend österreichischen Diözesen. Mit 25 Schriftproben, Wiesbaden 1980, S. 77f., 151f., 154
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Bernhard Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts (mit Ausnahme der wisigotischen), II. Laon - Paderborn. Aus dem Nachlaß herausgegeben von Birgit Ebersperger, Bayerische Akademie der Wissenschaften. Veröffentlichungen der Kommission für die Herausgabe der mittelalterlichen Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz, Wiesbaden 2004, S. 269, Nr. 3305
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Bernhard Bischoff, Mittelalterliche Studien. Ausgewählte Aufsätze zur Schriftkunde und Literaturgeschichte, III, Stuttgart 1981, S. 103
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Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3. Codices Num. 15121-21313 Complectens. Secundum Andreae Schmelleri Indices Composuerunt Carolus Halm – Fridericus Keinz – Gulielmus Meyer et al., Catalogus codicum manu scriptorum Bibliothecae Regiae Monacensis, IV, 3. Codices Latinos Continens, München 1878, p. 170, num. 1443
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Manuel C. Díaz y Díaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, Acta Salmanticensia. Filosofía y Letras 13, 1, Salamanca 1958, p. 29sq., num. 102-104, p. 33, num. 109
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Die althochdeutschen Glossen. Gesammelt und bearbeitet von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, IV. Alphabetisch geordnete Glossare. Adespota Nachträge zu Band I-III. Handschriftenverzeichnis, Unveränderter Nachdruck 1969, Dublin – Zürich 1898, S. 564, Nr. 434
(online)
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Christine Elisabeth Eder, Die Schule des Klosters Tegernsee im frühen Mittelalter im Spiegel der Tegernseer Handschriften, StMOSB. 83 (1972), S. 21, 131, Nr. 150
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Cyril Edwards, The Beginnings of German Literature. Comparative and Interdisciplinary Approaches to Old High German, Studies in German Literature, Linguistics, and Culture, Rochester – Woodbridge 2002, p. 6, 9
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Karl Forstner, Zeugnisse geistiger Kultur im frühmittelalterlichen Mattsee, StMOSB. 110 (1999), S. 17
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J. Sidney Groseclose – Brian O. Murdoch, Die althochdeutschen poetischen Denkmäler, Sammlung Metzler 140, Stuttgart 1976, S. 49f.
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Martin Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit am Beispiel eines Persius-Kommentars aus der Schule von Tours, Monumenta Germaniae historica. Studien und Texte 27, Hannover 2000, S. 240
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Rainer Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2. Bundesrepublik Deutschland und Westberlin. Verzeichnis nach Bibliotheken, Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Klasse. Sitzungsberichte 350, Veröffentlichungen der Kommission zur Herausgabe des Corpus der lateinischen Kirchenväter 10, Wien 1979, S. 386
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Bernard Lambert, Bibliotheca Hieronymiana Manuscripta. La Tradition Manuscrite des Œuvres de Saint Jérôme, I-IV, Instrumenta Patristica 4, Steenbrugis 1969-1972, n° 0, 312
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Maria Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, Jena 1980 [Maschinenschriftliche Dissertation], S. 4, 93f.
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Hubert Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich. Die Collectio vetus gallica, die älteste systematische Kanonessammlung des fränkischen Gallien. Studien und Edition, Beiträge zur Geschichte und Quellenkunde des Mittelalters 1, Berlin – New York 1975, S. 511
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Rudolf Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, 5., überarbeitete und erweiterte Auflage, Tübingen 1995, S. 35
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Hans-Hugo Steinhoff, 'Pro nessia' / 'Contra vermes' ('Gang uz / ut nesso'), in: ²VL., 7. 'Oberdeutscher Servatius' – Reuchart von Salzburg, Berlin – New York 1989, Sp. 853
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Elias von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, Deutsche Neudrucke. Texte des Mittelalters, 3. Auflage, Dublin – Zürich 1971, S. 374
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Heather Stuart – F. Walla, Die Überlieferung der mittelalterlichen Segen, ZDA. 116 (1987), S. 61, 67, 71
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Literatur zur Handschrift: Ergänzungen seit 2005
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Magda Enneccerus, Die ältesten deutschen Sprach-Denkmäler. In Lichtdrucken herausgegeben, Frankfurt (Main) 1897, Tafel 8
(online)
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Andreas Nievergelt, Irrgänger, Teufelskinder und unkeusche Spiele. Althochdeutsche Griffelglossen zu Isidor von Sevilla „De ecclesiasticis officiis“ (1), ZDPh. 128 (2009), S. 323f.
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Sancti Isidori Episcopi Hispalensis De Ecclesiasticis Officiis, herausgegeben von Christopher M. Lawson, Corpus Christianorum Series Latina 113, Turnhout 1989, S. 25*
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