BStK Online

Datenbank der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften

BStK.-Nr. 67c

Bibliothek Bern, Burgerbibliothek
Signatur

Cod. 167

Identifizierung als Glossenhandschrift

Nachtrag zum Katalog: Neufund von A. Nievergelt (2015).

Digitalisat
  • 67c Bern, Burgerbibliothek Cod. 167 (→ Codex)
Beschreibung

Codex; Pergament; 214 Blätter (einige Löcher, Risse und Flecken; untere Ränder und Ecken fehlen häufig): nach f. 81, 83, 85 und 87 kleinere Pergamentblätter eingebunden, um die Scholien unterzubringen; 32,0/32,5 x 22,0/25,0 cm; viele Blätter durchlöchert; Zählung von 1 bis 214 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband (a. 1935) restauriert durch Johann Lindt; Signatur auf dem Buchrücken; mit hellem Pergament überzogener Holzdeckel. – Einrichtung: Schriftspiegel 25,0/28,0 x 20,5 cm; zweispaltig (ab f. 6v: Innenspalte: Vergil, Außenspalte: Scholien und Kommentar); Innenspalte: f. 1-6: 38-40, danach 34-37 Zeilen; Außenspalte: bis 95 Zeilen, die teilweise am Rand unter der Innenspalte fortgesetzt werden; Blindlinierung; Titel und Zwischentitel in roter Capitalis rustica, teilweise in Capitalis quadrata; innerhalb der Eklogen und Georgica wenige rot oder gelb gefüllte, im Aeneis-Teil vereinzelt verzierte, einfarbige Initialen (z.B. f. 91r, 147v, 160r); kleine Federzeichnung (f. 199v). – Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen; Scholien zum Teil vor dem Haupttext ebenfalls von verschiedenen Händen; Kürzungen insular geprägt.

Geschichte

Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts (nach B. Munk Olsen, L´étude des auteurs, 1985, p. 704; L. Holtz, La redécouverte de Virgile, 1985, p. 21; M. Mostert, The library, 1989, p. 60), im 3. Drittel des 9. Jahrhunderts (B. Bischoff, Katalog, 1998, S. 114) oder im 9./10. Jahrhundert (nach H. Hagen, Scholia Bernensia, 1867, p. 689; G. Funaioli, Scolii Filargiriani, 1915, p. 64; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, 1930, S. 68; J. Savage, The Manuscripts, 1932, p. 103) entweder (auf Basis der bretonischen Glossierung) in der Bretagne (B. Munk Olsen, L'étude des auteurs classiques, 1985, p. 704; L. Holtz, La redécouverte de Virgile, 1985, p. 28; Bischoff, Katalog, 1998, S. 114) oder in Auxerre (G. Thilo/H. Hagen, Servii grammatici, 1881, p. LXI; G. Funaioli, Scolii Filargiriani, 1915, p. 66; J. Savage, The Scholia, 1925, p. 95) entstanden; ausgehend von den Scholien ist ein Entstehungszusammenhang der Handschrift mit Bern, Cod. 172 sehr wahrscheinlich; das genaue Abhängigkeitsverhältnis, Cod. 167 als Kopie von Cod. 172 oder beide als Abschrift derselben Vorlage, ist in der Forschung umstritten (vgl. dazu Hagen, Scholia Bernensia, 1867, p. 689; G. Thilo/H. Hagen, Servii gramatici, 1881, p. 61; G. Funaioli, Scolii Filargiriani, 1915, p. 66; J. Savage, The Scholia, 1925, p. 94; J. Savage, The Manuscripts, 1932, p. 105; A. Stocker, A possible new source, 1951, p. 141; Charles E. Murgia, Prolegomena to Servius, 1975, p. 10-14).
Zu den Vorbesitzern des Codex gehört Pierre Daniel (1530-1603), der diese und weitere Handschriften vor der Plünderung des Klosters Fleury durch die Hugenotten in seinen Besitz nahm; von ihm stammt auch die im Codex enthaltene Zählung der Bücher. Nach seinem Tod ging die Handschrift in den Besitz seines Freundes Jacques Bongars (1545-1612) und später an Jakob Graviseth über, der sie 1632 der Bibliothek in Bern schenkte.

Inhalte
Links
Abbildungen

Abbildung von f. 164r bei L. Holtz, Les Manuscrits Latins, 1982, Pl. 7

Literatur zur Handschrift
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Letzte Änderung: Marie Lichtblau, 07.05.2018