BStK Online

Datenbank der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften

BStK.-Nr. 24c

Bibliothek Bamberg, Staatsbibliothek
Signatur

Msc. Lit. 152

Ehemalige Signaturen

früher Ed. II.10

Beschreibungsgrundlage

Autopsie

Identifizierung als Glossenhandschrift

Nachtrag zum Katalog aufgenommen nach einem Hinweis von B. Bulitta und A. Mikeleitis-Winter (2014).

Digitalisat
  • 24c Bamberg, Staatsbibliothek Msc. Lit. 152 (→ Codex)
Beschreibung

Codex; Pergament; 98 Blätter (etliche Risse, Löcher, Rasuren und Schnitte) sowie jeweils ein ungezähltes, neumiertes, beschnittenes Blatt eines Antiphonars vorne und hinten als Vor- und Nachsatzblätter eingebunden; Blattverlust zwischen f. 51 und f. 52 (durch spätere Zählung nicht berücksichtigt); 24,5/25,0 x 17,5/18,2 cm; Zählung von 1 bis 98 von moderner Hand mit Bleistift jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband mit einfachem, hellem Schweinsleder überzogener Holzdeckel (wahrscheinlich 12. Jahrhundert); eine nach hinten greifende Schließe (15. Jahrhundert); Papierschilder mit Inhaltsvermerk (Disciplina Monastica Hirsaug. MS.), vorgängiger Signatur und aktueller Signatur auf dem Buchrücken . – Einrichtung: Schriftspiegel 19,0/19,5 x 13,2 /14,0 cm; einspaltig mit Ausnahme der Kapitelverzeichnisse auf f. 1rv, 49rv (zweispaltig); 31-38 Zeilen; Blindlinierung; weitgehend schmucklose Initialmajuskeln jeweils am Kapitelbeginn in oranger Tinte; Zahlenverweise, Explicits und Incipits in derselben Farbe; f. 1v Spaltleisteninitiale I über 24 Zeilen und f. 49r Rankeninitiale Q über 9 Zeilen hinweg, beide orange; auf f. 49v Vorzeichnung einer nicht ausgeführten Initiale, f. 65 Vorzeichnung von Blütenornamenten sichtbar . – Schrift: Minuskelschrift von hauptsächlicher einer Hand des frühen 12. Jahrhunderts; nur f. 77v-81v von einer anderen, aber ähnlichen Hand geschrieben; Randnotizen verschiedener späterer (wohl michelsbergischer) Hände (vgl. K. Dengler Schreiber, Scriptorium, 1979, S. 32, 126f.; ebenso H. Spilling, Paläographische Beobachtungen, 1987, S. 30); E. Hochholzer dagegen identifiziert wenigstens drei, vielleicht vier verschiedene Hände, die den Haupttext schrieben [Hand A: f. 1r-48v, f. 53v-77v (eventuell von anderer Hand), f. 82r-98v; Hand B: f. 49r-53v; Hand C: f. 77r-82r]; Hand A wohl hirsauisch (vgl. Paläographische Beobachtungen, 2004, S. 26).

Geschichte

Codex der Schrift nach vermutlich im 12. Jahrhundert (um 1110) nicht in (aber für) Bamberg in Hirsau entstanden; Reformabt Wolfram I. ließ die Handschrift auf Grundlage der Gebräuche von Cluny anfertigen und ist (nach E. Hochholzer, Paläographische Beobachtungen, 2004, S. 26) eventuell selbst Schreiber der Hand C; auf Basis der Lebensdaten Wolframs und der abweichenden Initialen auf f. 1v und 49r vermutet G. Suckale-Redlefsen eine Entstehung der Handschrift in Hirsau und eine spätere Ergänzung der Initiale auf f. 49r durch eine Bamberger Hand (vgl. S. 16); im Zuge der Hirsauer Reform, die von Bischof Otto von Bamberg veranlasst wurde, in das Benediktinerkloster St. Michael in Bamberg gelangt; Besitzvermerk des 18. Jahrhunderts (Monasterii S. Mich. Arch. propoe Bbgam/O.S.B.) auf f. 1r weist auf die Benediktinerabtei Michelsberg in Bamberg; im Zuge der Säkularisation ging die Handschrift 1803 in den Besitz der Bamberger Staatsbibliothek über.

Inhalte
  • Vorsatzblatt/Nachsatzblatt: Teile eines Antiphonars des 12. Jahrhunderts (weitere erhalten in Msc. Patr. 84 und 85)
  • f. 1rv: Kapitelverzeichnis (I-LXIV)
  • f. 1r: Besitzvermerk (Mitte 18. Jh.) und Signatur (eventuell M. V) des Abtes Andreas Lang (1483)
  • f. 1v-97v: Wilhelm von Hirsau, Consuetudines (ohne Prolog)
  • f. 6r-12r: Wilhelm von Hirsau, Consuetudines I,V (De signis loquendi)
  • f. 51': Blatt fehlt (durch spätere Zählung nicht berücksichtigt)
  • f. 97v-98v: De pueris (Text stark beschädigt und schlecht lesbar; bricht mitten im Kapitel ab)
Links
Abbildungen

Abbildungen von f. 1v, 49r bei G. Suckale-Redlefsen, Die Handschriften des 12. Jahrhunderts der Staatsbibliothek Bamberg, 1995, S. 119, Nr. 27, 28

Abbildungen von f. 8r, 81r bei E. Hochholzer, Paläographische Beobachtungen, 2004, Nr. 3, 4

Literatur zur Handschrift
Zitierempfehlung (HTML/XML)

Bei der Übernahme von Informationen zur vorliegenden Handschrift aus der Datenbank empfehlen wir folgende Zitation: BStK Online: https://glossen.germ-ling.uni-bamberg.de/bstk/24c [Stand 21.11.2024].

Für den Verweis auf das entsprechende XML-Dokument zitieren Sie: BStK Online: https://glossen.germ-ling.uni-bamberg.de/bstk/24c.xml [Stand 21.11.2024].

Letzte Änderung: Michaela Pölzl, 16.11.2018