Bibliothek |
Düsseldorf, Universitäts- und Landesbibliothek |
Signatur |
Ms. A 6
|
Beschreibungsgrundlage |
Autopsie |
Identifizierung als Glossenhandschrift |
nicht bei StSG. - 1. Nachtragsliste (1982) |
Digitalisat |
-
106a Düsseldorf, Universitäts- und Landesbibliothek Ms. A 6
(→ Codex)
|
Beschreibung |
Codex; Pergament; 216 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne; f. 1 kleineres Vorsatzblatt; f. 216, das einst in den hinteren Deckel eingeklebt war, nur noch fragmentarisch erhalten; Blätter zum Teil stark beschnitten; 31,0/31,5 x 21,0/21,5 cm; Zählung von 1 bis 216 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; ab f. 200 (bis 215) darunter zusätzliche Zählung; f. 200 und 201 ursprünglich als 200 gezählt, dann jeweils um eine Zahl weniger als die korrekte Zählung; Einband 1986 ersetzt; mit hellem Schweinsleder überzogen, mit Pergamentvorsatzblättern vorne und hinten. - Einrichtung: Schriftspiegel 25,5/26,0 x 16,5/ 18,0 cm; einspaltig; 25-30 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; zahlreiche mehrzeilige Initialen mit Flechtbandmustern und Blattwerk, zum Teil farbig gefüllt; f. 1r Federzeichnung eines Gesichts; f. 216r Federzeichnung eines Löwen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts. |
Geschichte |
Codex der Schrift nach im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei Saint-Amand oder in deren Nähe entstanden; vielleicht befand er sich kurzzeitig in St. Paul in Münster, worauf ein Eintrag auf f. 1v weisen könnte; der Codex gehörte dann zum frühen Bücherbestand des im 9. Jahrhundert gegründeten Essener Damenstifts; darauf weist auch das Inhaltsverzeichnis einer Essener Hand des 12./13. Jahrhundert auf f. 1v; nach einem Besitzvermerk des 17. Jahrhunderts auf f. 2r war die Handschrift Eigentum des Essener Männerkapitels; im Zuge der Säkularisation gelangte sie schließlich in die Landes- und Stadtbibliothek Düsseldorf und befindet sich jetzt als Leihgabe der Stadt Düsseldorf in der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf. |
Inhalte |
|
Links |
|
Literatur zur Handschrift: Stand des Katalogs 2005
|
-
Bernhard Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts (mit Ausnahme der wisigotischen), I. Aachen - Lambach, Bayerische Akademie der Wissenschaften. Veröffentlichungen der Kommission für die Herausgabe der mittelalterlichen Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz, Wiesbaden 1998,
S. 228, Nr. 1059
-
Katrinette Bodarwé, Sanctimoniales litteratae. Schriftlichkeit und Bildung im ottonischen Essen, in: Herrschaft, Bildung und Gebet. Gründung und Anfänge des Frauenstifts Essen. Herausgegeben von Günter Berghaus – Thomas Schilp – Michael Schlagheck, Essen 2000,
S. 165
-
Katrinette Bodarwé, Sanctimoniales litteratae. Schriftlichkeit und Bildung in den ottonischen Frauenkommunitäten Gandersheim, Essen und Quedlinburg, Quellen und Studien. Veröffentlichungen des Instituts für kirchengeschichtliche Forschung 10, Münster 2004,
S. 159-162 und passim
-
Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff (Bibliothek der Monumenta Germaniae Historica, Hs. C1, C2). Mikrofiche-Edition. Mit einem Verzeichnis der beschriebenen Handschriften von Zdenka Stoklasková – Marcus Stumpf, herausgegeben von Arno Mentzel-Reuters, Monumenta Germaniae historica. Hilfsmittel 16, München 1997,
S. 43
-
Handschriftencensus Rheinland. Erfassung mittelalterlicher Handschriften im rheinischen Landesteil von Nordrhein-Westfalen mit einem Inventar. Bearbeitet von Heinz Finger – Marianne Riethmüller u.a., I. Aachen (Diözesanarchiv) bis Köln (Diözesan- und Dombibliothek) (Nr. 1-1327), II. Köln (Erzbischöfliches Diözesanmuseum) bis Xanten (Stiftsarchiv und -bibliothek). Historisches Archiv der Stadt Köln (Nr. 1328-2557), Schriften der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf 18, Wiesbaden 1993,
Bd. I, S. 293f., Nr. 447
-
Gerhard Karpp, Die Anfänge einer Büchersammlung im Frauenstift Essen. Ein Blick auf die importierten Handschriften des neunten Jahrhunderts, in: Herrschaft, Bildung und Gebet. Gründung und Anfänge des Frauenstifts Essen. Herausgegeben von Günter Berghaus – Thomas Schilp – Michael Schlagheck, Essen 2000,
S. 126, 129, 132
-
Gerhard Karpp, "Liber sancti Pauli" – Eine nordfranzösische Bibelhandschrift aus St. Liudgers neugegründetem "Monasterium Sancti Pauli", in: Imagination des Unsichtbaren. 1200 Jahre Bildende Kunst im Bistum Münster. Ausstellung des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte. Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Münster, 13. Juni bis 31. Oktober 1993. Herausgegeben von Géza Jászai im Auftrag des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, I, Münster 1993,
S. 167-171
-
Gerhard Karpp, [Handschriftenbeschreibung], in: Imagination des Unsichtbaren. 1200 Jahre Bildende Kunst im Bistum Münster. Ausstellung des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte. Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Münster, 13. Juni bis 31. Oktober 1993. Herausgegeben von Géza Jászai im Auftrag des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, II, Münster 1993,
S. 329 und passim
-
Gerhard Karpp, Die Bibliothek der Benediktinerabtei Werden im Mittelalter, in: Das Jahrtausend der Mönche. Kloster Welt Werden 799-1803, herausgegeben von Jan Gerchow, Köln 1999,
S. 243
-
Gerhard Karpp, Bemerkungen zum Bücherbesitz des Essener Damenstifts um 900. Mit einer handschriftenkundlichen Nachlese zur einschlägigen wissenschaftlichen Literatur, in: Octogenario. Dankesgabe für Heinrich Karpp überreicht von Schülern, Verwandten und Bekannten. Zusammengestellt von Jürgen Hönscheid – Gerhard Karpp, Düsseldorf 1988,
S. 62, 100, 104
-
Gerhard Karpp, Bemerkungen zu den mittelalterlichen Handschriften des adeligen Damenstifts in Essen (9.-19. Jahrhundert). Bibliotheksgeschichte, Handschriftenbestand, Einbände und Stempelverzeichnis, bibliothekarische Einträge, Scriptorium 45 (1991),
p. 172, 201-203, 183
-
Gerhard Karpp, Karolingische Federzeichungen aus der Schule von Reims, Zum Bildinhalt eines Düsseldorfer Fragments (9. Jh.) im Stil des Utrechter Psalters, Scriptorium 54 (2000),
p. 236
-
Katalog der illustrierten Handschriften und ausgewählter Frühdrucke aus der Landes- und Stadtbibliothek Düsseldorf, Düsseldorf 1951,
S. 3, Nr. 7
-
Sigrid Krämer – Michael Bernhard, Handschriftenerbe des deutschen Mittelalters, Teil 3. Handschriften-Register, Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz. Ergänzungsband I, München 1990,
S. 157
-
Marcus Sigismund, Sammlung alttestamentlicher Propheten: Liber Sancti Pauli, in: Das Jahrtausend der Mönche. Kloster Welt Werden 799-1803, herausgegeben von Jan Gerchow, Köln 1999,
S. 528f., Nr. 387
-
Heinrich Tiefenbach, Zur altsächsischen Glossographie, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen. Internationale Fachkonferenz des Zentrums für Mittelalterstudien der Otto-Friedrich-Universität Bamberg 2. bis 4. August 1999, herausgegeben von Rolf Bergmann – Elvira Glaser – Claudine Moulin-Fankhänel, Germanistische Bibliothek 13, Heidelberg 2001,
S. 338
-
Heinrich Tiefenbach, Nachträge zu altsächsischen Glossen aus dem Damenstift Essen, in: Addenda und Corrigenda (II) zur althochdeutschen Glossensammlung, herausgegeben von Rudolf Schützeichel, Studien zum Althochdeutschen 5, Göttingen 1985,
S. 113f., 116f.
-
Heinrich Tiefenbach, Xanten-Essen-Köln. Untersuchungen zur Nordgrenze des Althochdeutschen an niederrheinischen Personennamen des neunten bis elften Jahrhunderts, Studien zum Althochdeutschen 3, Göttingen 1984,
S. 185.
-
Rosamond McKitterick, Frauen und Schriftlichkeit im Frühmittelalter, in: Weibliche Lebensgestaltung im frühen Mittelalter, herausgegeben von Hans-Werner Goetz, Köln – Weimar – Wien 1991 [wiederabgedruckt als "Women and literacy in the early middle ages" in: R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 1-43 [=XIII]], S. 88f.
|
Literatur zur Handschrift: Ergänzungen seit 2005
|
|
Zitierempfehlung (HTML/XML) |
Bei der Übernahme von Informationen zur vorliegenden Handschrift aus der Datenbank empfehlen wir folgende Zitation: BStK Online: https://glossen.germ-ling.uni-bamberg.de/bstk/106a [Stand 02.06.2023].
Für den Verweis auf das entsprechende XML-Dokument zitieren Sie: BStK Online: https://glossen.germ-ling.uni-bamberg.de/bstk/106a.xml [Stand 02.06.2023].
|