BStK Online

Datenbank der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften

BStK.-Nr. 45

Bibliothek Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preussischer Kulturbesitz
Signatur

Ms. lat. 4° 939 (derzeit Krakau, Biblioteka Jagiellońska Nr. 834)

Ehemalige Signaturen

früher Maihingen, Fürstlich Oettingen-Wallerstein'sche Bibliothek Ms. I, 2, 4°, 3

Beschreibungsgrundlage

Autopsie

Identifizierung als Glossenhandschrift

StSG. 287

Beschreibung

Codex; Pergament; 113 Blätter sowie 1 zusätzliches, nur noch zur Hälfte erhaltenes Blatt vorne; 27,0 x 22,0 cm; Zählung von 1 bis 113 von moderner Hand mit Bleistift jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; bräunlicher Pappeinband; Rücken und Ecken aus braunem Leder; vorgängige Signatur I. 2. (Lat.) 4° 3 auf der Innenseite des vorderen Einbanddeckels. - Einrichtung: Schriftspiegel f. 1r-57v 20,0 x 13,0 cm; f. 58r-113v 19,0 x 16,0 cm; einspaltig; f. 58r, 100r-112v zweispaltig; f. 1r-2r 43-46 Zeilen; f. 4r-112v 28 Zeilen; f. 3v Federzeichnung, Boethius und die personifizierte Philosophie darstellend; f. 3v Überschrift in Capitalis rustica und Unziale; weitere Überschriften und griechische Wörter in Majuskeln in roter Farbe, oft zusätzlich mit grüner Farbe verziert; f. 57v Überschrift in grüner Farbe; mehrere zweifarbige, mit Ornamenten versehene Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel aus dem letzten Jahrzehnt des 10. Jahrhunderts; f. 1-57 von der Hand Froumunds von Tegernsee; f. 58-113 von verschiedenen Schülern Froumunds geschrieben; reiche marginale Glossierung und Kommentierung.

Geschichte

Codex der Schrift nach im letzten Jahrzehnt des 10. Jahrhunderts entstanden; nach einem Eintrag auf f. 3r wurde er von Froumund von Tegernsee (ca. 960-1008) in der Benediktinerabtei St. Pantaleon in Köln geschrieben, dann der Benediktinerabtei Tegernsee geschenkt; die Handschrift wurde zwischen 1812 und 1817 durch Fürst Ludwig von Oettingen-Wallerstein von Tegernsee erworben; sie befand sich spätestens von 1817 an in der Fürstlich Oettingen-Wallersteinschen Bibliothek in Maihingen; von dort aus gelangte sie 1935 in die Preußische Staatsbibliothek Berlin; die im 2. Weltkrieg nach Schlesien ausgelagerte Handschrift kam nach 1945 in die Obhut der polnischen Behörden und wurde in der Biblioteka Jagiellońska aufgestellt.

Inhalte
Links
Abbildungen

Abbildung von f. 4r in BStK., Bd. VI, 2005, S. 2495

Abbildung von f. 4r bei Rolf Bergmann, Kommentierte Klassikereditionen, in: Die althochdeutsche und altsächsische Glossographie. Ein Handbuch, I., herausgegeben von Rolf Bergmann – Stefanie Stricker, Berlin – New York 2009, S. 321

Abbildung von f. 4r bei C. Moulin, Am Rande der Blätter, 2010, S. 22

Literatur zur Handschrift: Stand des Katalogs 2005
Literatur zur Handschrift: Ergänzungen seit 2005
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Letzte Änderung: Michaela Pölzl, 11.04.2019