BStK Online

Datenbank der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften

BStK.-Nr. 358b

Bibliothek Kremsmünster, Stiftsbibliothek
Signatur

CC 99a

Ehemalige Signaturen

früher Cod. membr. Lambacensis 99

Beschreibungsgrundlage

Autopsie

Identifizierung als Glossenhandschrift

Von StSG. (IV, S. 372, Z. 26) ausgeschlossen; aufgenommen nach einem Hinweis von B. Bulitta und A. Mikeleitis-Winter (2014).

Beschreibung

Codex; Pergament; 133 Blätter sowie je 1 Spiegelblatt vorne und hinten aus Papier; wenige Blätter fehlen; zudem Löcher im Pergament (f. 27, 28, 29, 74, 77, 90, 91, 94, 108); f. 51 Halbblatt; f. 81 und 104 am unteren Rand beschnitten; 24,3-25,0 x 16,4-17,0 cm; gotischer Einband aus mit hellem/gelbem Wildleder überzogenen Holzdeckeln mit Blindlinien aus dem 2. Drittel des 15. Jahrhunderts, fraglich ob aus Lambach; ehemals 1 Schließe mit Metallstift; Signatur und Titel aus dem 15. Jahrhundert und vorgängige Signatur aus Lambach (Cod. membr. Lambacensis XCIX) auf Papierschildern außen auf vorderem Einbanddeckel und Buchrücken. - Einrichtung: 18,0-21,1 x 11,2-12,5; einspaltig; Zeilenzahl stark variierend: f. 1r-8v: 26-28 Zeilen, f. 9r-31r: 43-44 Zeilen, f. 32r-129v: 26 Zeilen, f. 130r-133r: 29 Zeilen; Blindlinierung; Kapitelinitialen teilweise gefüllt mit roter, teilweise mit brauner Tinte; 2 romanische Zierinitialen auf f. 1r (beschädigt), f. 2v in roter Tinte; f. 44r dreizeilige Spiralrankeninitiale, alle 3 Initialen scheinen von älterer Vorlage; Auszeichnungsschriften in Capitalis rustica, zum Teil in roter oder brauner Tinte am Rand; f. 1r, 2v erste Zeile in Mischschrift aus Capitalis und Unziale; Kapitelzählung in roten römischen Zahlen; am Rand von f. 92v eine verblasste Bleistiftzeichnung; f. 65v Hände am linken Rand, die auf den Text zeigen; auf f. 32v 5 Sterne an den Rand gemalt. - Schrift: Karolingische Minuskel/Buchminuskel wahrscheinlich von nur einer Hand oder von sich sehr ähnelnden mehreren Händen (W. Neumüller, Fragmente und Handschriften, 1954, S. 95).

Geschichte

Codex der Schrift nach entweder in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts (P. Engelbert, Willhelmi Abbatis, 2010, S. XV), in der Mitte des 12. Jahrhunderts (H. Fill, Katalog, 1984, S. 131) oder zwischen 1165 und 1182 (W. Neumüller, Fragmente und Handschriften, 1954, S. 99) im 12. Jahrhundert in Kremsmünster entstanden; darauf weisen auch die Professformel auf f. 24r und mehrere Erwähnungen des Festes des heiligen Agapitus (f. 68v, 88v, 119v); ob diese Handschrift dem Schreiber Bernardus Noricus zum Vergleich für Linz (Donau), Oberösterreichische Landesbibliothek BStK.-Nr. 386e) diente, kann nach P. W. Neumüller (Fragmente und Handschriften, 1954, S. 97) nicht geklärt werden; die Handschrift ging später in den Besitz des Benediktinerstifts Lambach (Signatur: Cod. Membr. Lambacensis XCIX) über, bevor sie 1951 im Tausch gegen Codex CC135 nach Kremsmünster zurückgelangte.

Inhalte
  • Vorderes Spiegelblatt: Federproben aus dem späten 15. Jahrhundert
  • f. 1r-133v: Wilhelm von Hirsau, Consuetudines [mit Umstellungen, Zusätzen und Auslassungen (ausführlich bei H. Fill, Katalog, 1984, S. 132-135)
  • f. 1rv': Isidor von Sevilla, Sentenzen (unvollständig)
  • f. 31v: Sequenz de s. Nicolao Myrensi
  • f. 32v: Antiphon de s. Thoma Cantuariensi oder s. Agapito
  • f. 51r : Oblationsgebet (Mitte des 12. Jahrhunderts)
  • f. 63v: Notiz mit Namen von Mönchen aus Kremsmünsterer (2. Hälfte des 12. Jahrhunderts)
  • f. 118r-120r: Abschnitt aus Hirsauer Liber Ordinarius
  • f. 118v-119r: adiastematische deutsche Neumen
  • f. 120v: Bernardus Noricus: Verzeichnis der Handschrift
  • f. 121r-129v: Wilhelm von Hirsau, Consuetudines I,V: De signis loquendi (hier in geänderter Reihenfolge als gekürzter Anhang)
  • f. 130r-133v: De Pueris (als Anhang), Antiphon von f. 32v und Federproben (13. und 14. Jahrhundert)
  • Hinteres Spiegelblatt: Notiz zur Geschichte des Codex von der Hand W. Neumüllers (1951)
Links
Abbildungen

Teilabbildung von f. 44r bei K. Holter, Buchkunst, 1996, S. 664 (Abb. 17)

Literatur zur Handschrift
Zitierempfehlung (HTML/XML)

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Letzte Änderung: Christina Beer, 30.04.2019