Beschreibung |
Codex; Pergament; 264 Blätter [zum Teil unten und seitlich beschnitten (f. 4, 9, 47, 86, 87, 103, 104, 105, 106, 110, 131, 140, 141, 144, 145, 153, 156, 170, 175, 198, 210, 226, 235, 236, 247, 252, 253, 254 mit Textverlust); mehrere Blätter fehlen (Vorsatzblatt und jeweils 1 Blatt zwischen f. 56/57, 109/110 sowie nach f. 264)]; ehemaliges hinteres Spiegelblatt vom Rückendeckel gelöst und als f. 265 gezählt; f. 159-164 später hinzugefügt (Schrift von einer Hand des 13./14. Jahrhunderts), richtige Reihenfolge: f. 174, 177-180, 175-176, 181; 30,5/32,0 x 22,5/25,0 cm; Zählung mit Bleistift von moderner Hand in der rechten oberen Ecke der Rectoseite (das auf f. 190 folgende Blatt nicht foliiert); mit hellbraunem, verziertem Leder überzogene Holzdeckel; 1 von 2 Schließen erhalten; Spuren einer roten Aufschrift auf dem Einband; vorgängige Signatur auf einem Schild am Buchrücken. – Einrichtung: 22,0 x 16,0 cm; etwa 25 Zeilen (f. 164v: 30 Zeilen); zum Teil leer gelassene Zeilen, die nicht ergänzt wurden; Auszeichnungsschrift: Capitalis rustica; Kapiteleingänge teilweise in roter Tinte; aufwendige Initialen in roter, oranger, gelber, grüner, schwarzer und silberner Tinte (z. B. f. 2v, 16v, 19v, 23v); f. 262v Federzeichnung (Priscian) nachträglich ergänzt; f. 79v, 110r, 198v: Einritzungen; Überschreibung auf f. 1r, Teil von 3r, 8v-9r, 16v-17r im 12. oder 13. Jahrhundert beschrieben. – Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen. |
Geschichte |
Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert (nach W. Hertzberg, Prisciani, 1841, p. 234; S. Krämer, Handschriftenerbe, 1989, S. 312), um 900 (nach P. Hinz, Gegenwärtige Vergangenheit, 1962, S. 224; E. Rothe, Buchmalerei, 1966, S. 188, 238), im 9./10. Jahrhundert (nach M. Gibson, Priscican, 1972, S. 124; M. Passalacqua, I codici, 1978, S. 378; N. Kössinger, Wat den bin Ic?, 2013, S. 102), am Anfang des 10. Jahrhunderts (nach G. Schmidt, Königliches Dom-Gymnasium, 1978, S. 25; B. Bischoff, Katalog, 2004, S. 12; E. Krotz, Der Schatz, 2005, Abs. 92) oder in der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts (P. Carmassi, Die Handschriften im Historischen Stadtarchiv, i. Dr.) vermutlich als Kopie einer St. Galler Vorlage in St. Gallen (E. Rothe, Buchmalerei, 1966, S. 238; B. Bischoff, Katalog, 2004, S. 11) oder Mainz (nach P. Hinz, Gegenwärtige Vergangenheit, 1962, S. 224), Süddeutschland oder Niedersachsen (nach P. Carmassi, Die Handschriften im Historischen Stadtarchiv, i. Dr.) entstanden. Spätestens im 13. Jahrhundert befand sich der Codex in der Bibliothek des Halberstädter Doms (vgl. Besitzvermerke auf f. 264v); Handschrift im Dominventar aus 1465 als volumen Prisciani eingetragen. Nach P. Carmassi ist die in der Sekundärliteratur häufig erwähnte Annahme, dass der Codex als Schenkung durch den Diakon Marcwardus in den Halberstädter Domschatz gelangte, nicht haltbar; sie sieht dagegen „eine Verbindung zwischen St. Gallen und der Diözese Halberstadt […] durch Bischof Hildeward gegeben (968-996), der im Kloster St. Gallen seine Erziehung erhalten hatte“ (P. Carmassi, Die Handschriften im Historischen Stadtarchiv, i. Dr.). |
Abbildungen |
Abbildung von f. 106v bei E. Rothe, Buchmalerei aus zwölf Jahrhunderten, 1966, S. 30, Tafel 10 Abbildung von f. 106v bei J. Flemming [u.a.], Dom und Domschatz zu Halberschadt, 1990, S. 166, Abb. 111 Abbildungen von f. 264v bei N. Kössinger, Wat den bin Ic?, 2013, S. 95, Abb. 2, 3; S. 101, Abb. 4 |