Bibliothek |
Basel, Universitätsbibliothek |
Signatur |
F. III. 15c [f. 28-63]
|
Ehemalige Signaturen |
früher VIII or. 15 (Fuldaer Signatur)
|
Identifizierung als Glossenhandschrift |
nicht bei StSG. - BV. (1973); Aufspaltung in BStK.-Nr. 31 (I) und 31 (II) erfolgte nach einem Hinweis von A. Nievergelt, 2012, S. 378. |
Digitalisat |
-
31 (II) Basel, Universitätsbibliothek F. III. 15c [f. 28-63]
(→ Codex)
|
Beschreibung |
Teil 3 (f. 28-63) eines Codex aus 3 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f.1-11 ist nicht glossiert; [zu Teil 2 sieh BStK.-Nr. 31 (I)]; der gesamte Codex enthält 62 Blätter; f. 28-63 26,0 x 18,5 cm; Zählung von 1 bis 63 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahl 61 in der Zählung übersprungen; nach f. 60 und 63 jeweils geringer Rest eines Blattes; Lederumschlag des 9./10. Jahrhunderts; vorgängige Fuldaer Signatur VIII or. 15 des 15. Jahrhunderts auf dem Außendeckel des Einbandes. - Einrichtung: Schriftspiegel: f. 28r-63v 21,0 x 14,5/15,0 cm; einspaltig; f. 28r-63v 23-26 Zeilen; Initialen farbig umpunktet und mit Blüten, Tieren und Bändern verziert. - Schrift: f. 1r-11v angelsächsische Minuskel von einer Hand aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts; f. 28r-63v angelsächsische Minuskel von einer Hand des 8./9. Jahrhunderts. |
Geschichte |
Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten in einem angelsächsisch beeinflussten Zentrum in Deutschland, wahrscheinlich Fulda, entstanden, f. 1-11 im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts, f. 12-27 in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts, f. 28-63 im 8./9. Jahrhundert; die vorgängige Signatur des 15. Jahrhunderts auf dem Außendeckel weist auf die Benediktinerabtei Fulda; um das Jahr 1630 wurde die Handschrift von dem Baseler Professor Remigius Faesch (1595-1667) erworben; als Bestandteil von dessen Museum gelangte sie 1823 in den Besitz der Universitätsbibliothek Basel. |
Inhalte |
-
f. 28r-41v: Basileios, Admonitio ad Filium Spiritualem
-
f. 42r-45v: Isidor von Sevilla, De officiis ecclesiasticis (bis Kapitel 11)
-
f. 46r: Bonifatius, Sermo decimus
-
f. 46r-47v: Bonifatius, Sermo de nativitate domini
-
f. 47v-63v: Gregor der Große, Homiliae in Evangelia (Exzerpte)
|
Links |
|
Abbildungen |
Abbildung von f. 29v in BStK., Bd. VI, 2005, S. 2443 Abbildung f. 42r, 46r bei G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, 1933, S. 18f. |
Literatur zur Handschrift
|
-
Georg Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli in der angelsächsischen Mission. Mit 44 Tafeln, Halle (Saale) 1933, S. 18f.
-
Charles Henry Beeson, Isidor-Studien, Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters 4,2, München 1913, S. 50 und passim
-
Rolf Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, I. Philologisch-Historische Klasse, Göttingen 1983, S. 11f.
-
Bernhard Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts (mit Ausnahme der wisigotischen), I. Aachen - Lambach, Bayerische Akademie der Wissenschaften. Veröffentlichungen der Kommission für die Herausgabe der mittelalterlichen Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz, Wiesbaden 1998, S. 61 (Nr. 275)
-
Franz Brunhölzl, Fuldensia, in: Historische Forschungen für Walter Schlesinger, herausgegeben von Helmut Beumann, Köln – Wien 1974, S. 538, 540
-
BStK., VI. Abbildungen, Berlin – New York 2005, S. 2443
-
Karl Christ, Die Bibliothek des Klosters Fulda im 16. Jahrhundert. Die Handschriften-Verzeichnisse, Beiheft zum Zentralblatt für Bibliothekswesen 64, Leipzig 1933, S. 10, 170f.
-
Codices Latini Antiquiores. A palaeographical guide to latin manuscripts prior to the ninth century, VII. Switzerland, edited by Elias Avery Lowe, Reprint Osnabrück 1982, Oxford 1956, p. 3 (nr. 846)
-
Richard Corradini, Zeiträume - Schrifträume. Überlegungen zur Komputistik und Marginalchronographie am Beispiel der Annales Fuldenses antiquissimi, in: Vom Nutzen des Schreibens. Soziales Gedächtnis, Herrschaft und Besitz im Mittelalter, herausgegeben von Walter Pohl – Paul Herold, Wien 2002, S. 162
-
Rene Derolez, Runica Manuscripta. The English Tradition, Werken uitgegeven door de faculteit van de wijsbegeerte en letteren 118, Rijksuniversiteit te Gent, Brügge 1954, S. 271, 421
-
Manuel C. Díaz y Díaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, Acta Salmanticensia. Filosofía y Letras 13, 1, Salamanca 1958, p. 30f. (n. 104f.)
-
Elvira Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising. Ein Beitrag zu den Anfängen althochdeutscher Schriftlichkeit, Studien zum Althochdeutschen 30, Göttingen 1996, S. 55, 65
-
Karl Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Classe 50, Wien 1865, S. 148
(online)
-
Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff (Bibliothek der Monumenta Germaniae Historica, Hs. C1, C2). Mikrofiche-Edition. Mit einem Verzeichnis der beschriebenen Handschriften von Zdenka Stoklasková - Marcus Stumpf, herausgegeben von Arno Mentzel-Reuters, Monumenta Germaniae Historica. Hilfsmittel 16, München 1997, S. 178
-
James F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland. 1. Ecclesiastical. An Introduction and Guide, Records of Civilization, Sources and Studies 11, Shannon 1968, S. 681, 703
-
Sigrid Krämer – Michael Bernhard, Handschriftenerbe des deutschen Mittelalters, III. Handschriften-Register, Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz. Ergänzungsband I, 3, München 1990, S. 53
-
Paul Lehmann, Nachträge zu den althochdeutschen Glossen, PBB. 52 (1928), S. 168
-
Mittelalterliche Bücherverzeichnisse des Klosters Fulda und andere Beiträge zur Geschichte der Bibliothek des Klosters Fulda im Mittelalter, herausgegeben von Gangolf Schrimpf in Zusammenarbeit mit Josef Leinweber – Thomas Martin, Fuldaer Studien 4, Frankfurt a. M. 1992, S. 8
-
Berthe van Regemorter, La reliure souple des manuscrits carolingiens de Fulda, Scriptorium 11 (1957), p. 253, 255
-
Elmar Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts (und früherer Quellen). Bearbeitet von Elmar Seebold unter Mitarbeit von Brigitte Bulitta – Elke Krotz – Judith Stieglbauer-Schwarz – Christiane Wanzeck, Berlin – New York 2001, S. 34
-
Elmar Seebold, Die Iren und die Runen. Die Überlieferung fremder Schriften im 8. Jahrhundert als Hintergrund zum ersten Auftreten von Manuskript-Runen, in: Theodisca. Beiträge zur althochdeutschen und altniederdeutschen Sprache. Eine internationale Fachtagung in Schönmühl bei Penzberg vom 13. bis zum 16. März 1997, herausgegeben von Wolfgang Haubrichs – Ernst Hellgardt – Reiner Hildebrandt – Stephan Müller – Klaus Ridder, Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 22, Berlin – New York 2000, S. 17f.
-
Albert Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur in der lateinischen Kirche bis zum zwölften Jahrhundert. Veröffentlichung des byzantinischen Instituts Scheyern, Abhandlungen der bayerischen Benediktiner-Akademie 5, München-Pasing 1949, S. 52
-
Herrad Spilling, Angelsächsische Schrift in Fulda, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek. Beiträge zum zweihundertjährigen Bestehen der Hessischen Landesbibliothek Fulda, herausgegeben von Artur Brall, Bibliothek des Buchwesens 6, Stuttgart 1978, S. 64
-
Andreas Weiner, Die Initialornamentik der deutsch-insularen Schulen im Bereich von Fulda, Würzburg und Mainz, Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg 43, Würzburg 1992, S. 128
-
Paul von Winterfeld, De Germanici codicibus, in: Festschrift Johannes Vahlen zum siebenzigsten Geburtstag gewidmet von seinen Schülern, Berlin 1900, S. 404
|
Zitierempfehlung (HTML/XML) |
Bei der Übernahme von Informationen zur vorliegenden Handschrift aus der Datenbank empfehlen wir folgende Zitation: BStK Online: https://glossen.germ-ling.uni-bamberg.de/bstk/31%20%28II%29 [Stand 21.11.2024].
Für den Verweis auf das entsprechende XML-Dokument zitieren Sie: BStK Online: https://glossen.germ-ling.uni-bamberg.de/bstk/31%20%28II%29.xml [Stand 21.11.2024].
|