Bibliothek |
Erlangen, Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg |
Signatur |
Ms. 10
|
Ehemalige Signaturen |
früher Cim.V.2
|
Beschreibungsgrundlage |
Autopsie |
Identifizierung als Glossenhandschrift |
nicht bei StSG. - BV. (1973) |
Digitalisat |
-
143 Erlangen, Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg Ms. 10
(→ Codex)
|
Beschreibung |
Codex aus 2 Bänden; Pergament (in Band 1 durch Feuchtigkeit, in Band 2 durch Wurmfraß beschädigt); Band 1 76 Blätter; Band 2 71 Blätter; 23,0/23,5 x 16,5 cm; Zählung Band 1 von 1 bis 77, Band 2 von 1 bis 71 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband 1517 restauriert; Eichenholzbretter; auf dem vorderen Einbanddeckel von Band 1 kupferne Bildplatte (Grubenschmelzplatte); Vorderseite am Rande mit schwarzem Stoff bezogen; Weißblechverzierung; in den Ecken mit Goldblech gefaßte Glasstücke; Verzierung nicht mehr vollständig vorhanden; Einbandrücken mit roter Seide überzogen; Einbanddeckel von Band 2 mit roter Seide überzogen; Bildplatte und Schmuck nicht mehr vorhanden; ehemals Schließen; vorgängige Signatur Cim.V.2 als Bleistifteintrag auf den vorderen Einbandspiegeln beider Bände. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,8 x 12,4 cm; einspaltig; 30-33 Zeilen; Überschriften in Capitalis oder Unziale in roter Farbe; Band 1 f. 13r und Band 2 f. 2r rankenverzierte Initiale. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts; neumierte liturgische Einträge aus dem 10. und 11. Jahrhundert; f. 77 des ersten Bandes Ergänzung des 16. Jahrhunderts. |
Geschichte |
Codex der Schrift nach im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts vielleicht in Nordostfrankreich entstanden; ein Eintrag des 16. Jahrhunderts auf f. 1r des 1. Bandes nennt Gumbertus als Auftraggeber; die Handschrift wurde erst in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts in zwei Teile geteilt, vermutlich anlässlich der Einweihung der Stiftskirche St. Gumpert 1165 oder der Heiligsprechung des Gumbertus 1195; ein Eintrag auf f. 1r des 2. Bandes weist darauf, dass der Codex 1517 durch das Stiftskapitel renoviert wurde; im 16. oder 17. Jahrhundert gelangte er vom Ansbacher Stiftsarchiv in die hochfürstliche Schlossbibliothek Ansbach, von dort 1805/06 in die Universitätsbibliothek Erlangen. |
Inhalte |
-
Einbandspiegel (des ersten und zweiten Bandes) deutscher Text über türkische Kaiser; Band 1: f. 1r Notiz über die Entstehung des Codex
-
f. 1v-2v: Prologe zur Bibel, Neues Testament
-
f. 2r-39r: Lukas-Evangelium (Fortsetzung)
-
f. 3r-10v: Canonestafeln
-
f. 11r-50v: Bibel, Matthäus-Evangelium
-
f. 12v: Sequenz
-
f. 13r: Gebet (mit Neumen; marginal über Matthäus-Evangelium)
-
f. 39v-40r: Sequenz und Alleluia (mit Neumen)
-
f. 40v-71v: Johannes-Evangelium
-
f. 42v: Bibelverse (mit Neumen)
-
f. 50v-74v: Markus- Evangelium
-
f. 75r-77r: Lukas-Evangelium (Anfang)
-
f. 77v: leer; Band 2: f. 1r-v Notiz über die Renovierung des Codex im Jahre 1517
|
Links |
|
Literatur zur Handschrift
|
-
Bernhard Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts (mit Ausnahme der wisigotischen), I. Aachen - Lambach, Bayerische Akademie der Wissenschaften. Veröffentlichungen der Kommission für die Herausgabe der mittelalterlichen Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz, Wiesbaden 1998, S. 250, Nr. 1185
-
Cimelia Erlangensia. Aus den Schätzen der Universitätsbibliothek. Ausstellung im 250. Jahr der Friedrich-Alexander-Universität 7. Mai - 4. Juni 1993. Katalog von Hans-Otto Keunecke unter Mitarbeit von Martina Wirth – Konrad Wickert, Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen Nürnberg 24, Erlangen 1993, S. 42f., Nr. 11
-
Bonifatius Fischer, Die lateinischen Evangelien bis zum 10. Jahrhundert, IV. Varianten zu Johannes, Vetus Latina. Die Reste der altlateinischen Bibel. Aus der Geschichte der lateinischen Bibel 18, Freiburg 1991, S. 12*, 28* und passim
-
Bonifatius Fischer, Zur Überlieferung des lateinischen Textes der Evangelien, dans: Recherches sur l'histoire de la Bible Latine. Colloque organisé à Louvain-la-Neuve pour la promotion de H.J. Frede au doctorat honoris causa en théologie le 18 avril 1986, sous la direction de R. Gryson – P.-M. Bogaert, Cahiers de la revue théologique de Louvain 19, Louvain-la-Neuve 1987, p. 85
-
Hans Fischer, Die lateinischen Pergamenthandschriften der Universitätsbibliothek Erlangen, Katalog der Handschriften der Universitätsbibliothek Erlangen. Neubearbeitung 1, Erlangen 1928, S. 17-20
-
Sigrid Krämer – Michael Bernhard, Handschriftenerbe des deutschen Mittelalters, Teil 3. Handschriften-Register, Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz. Ergänzungsband I, München 1990, S. 174
-
Ernst Kyriss, Die Einbände der Handschriften der Universitätsbibliothek Erlangen. Mit 41 Tafeln, in: Die Bilderhandschriften der Universitätsbibliothek Erlangen. Beschrieben von Eberhard Lutze. Die Einbände. Beschrieben von Ernst Kyriss, Katalog der Handschriften der Universitätsbibliothek Erlangen. Neubearbeitung 7, Erlangen 1936, S. 32
-
Eberhard Lutze, Die Bilderhandschriften der Universitätsbibliothek Erlangen. Mit 133 Abbildungen und 16 Tafeln, in: Die Bilderhandschriften der Universitätsbibliothek Erlangen. Beschrieben von Eberhard Lutze. Die Einbände. Beschrieben von Ernst Kyriss, Katalog der Handschriften der Universitätsbibliothek Erlangen. Neubearbeitung 7, Erlangen 1936, S. 154f.
-
Alice Rössler, Die Handschriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg, BFB. 9 (1981), S. 124f.
|
Zitierempfehlung (HTML/XML) |
Bei der Übernahme von Informationen zur vorliegenden Handschrift aus der Datenbank empfehlen wir folgende Zitation: BStK Online: https://glossen.germ-ling.uni-bamberg.de/bstk/143 [Stand 09.10.2024].
Für den Verweis auf das entsprechende XML-Dokument zitieren Sie: BStK Online: https://glossen.germ-ling.uni-bamberg.de/bstk/143.xml [Stand 09.10.2024].
|