991
1805
M. p. th. f. 65
nicht bei StSG. - BV. (1973)
Autopsie
Codex; Pergament; 182 Blätter; 34,3 x 23,7 cm; Prachteinband mit hochwertigen Elfenbeinplatten der sogenannten jüngeren Metzer Gruppe (um 900); dargestellt wird die Hochzeit von Kana, die Vertreibung der Händler aus dem Tempel und die Heilung des Blinden; oberhalb der Platte Reste eines Filigranbeschlages aus vergoldetem Silber; von den ehemals rund um die Platte eingelassenen Steinen noch einige erhalten; Rückendeckel mit rotem Stoff bezogen; Innenseite des Vorderdeckels mit weißem, gemustertem byzantinischen Seidenstoff (um 1000) bezogen; Dombibliothekssignatur Plenari_ CCXXXI aus dem 15. Jahrhundert auf dem Innendeckel vorne. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,2 x 15,8 cm; zweispaltig; 28 Zeilen; Initialen mit roten, gelben oder grünen Farbtupfern versehen; Evangelienanfänge (f. 13ra, 57r, 87r, 133r) mit goldgerahmten Initialen, die mehrfarbig und ornamentreich gestaltet sind; f. 13r-v ist ein Purpurblatt, das Initialen und Capitalen in Gold aufweist und in Goldersatztinte geschrieben ist; auf f. 182v marginal Federzeichnung des 9. Jahrhunderts, die einen Mann zeigt, über dem die Hand Gottes ruht. - Schrift: angelsächsische Minuskel aus der Fuldaer Schreibschule Anfang des 2. Drittels des 9. Jahrhunderts; Text von f. 57r von einer Würzburger Hand des 9. Jahrhunderts in karolingischer Minuskel geschrieben.
Codex der Schrift und der Initialornamentik nach Anfang des 2. Drittels des 9. Jahrhunderts in Fulda entstanden; der Codex wird aufgrund seiner Herkunft, Datierung und seines Inhalts zum möglichen Umfeld des lateinischen Teils im althochdeutschen Tatian gerechnet; nach dem Textnachtrag auf f. 57r von einer Würzburger Hand des 9. Jahrhunderts gelangte die Handschrift noch im 9. Jahrhundert nach Würzburg, laut J. Hofmann noch unter Bischof Hunbert (833-842); der Prachteinband der jüngeren Metzer Schule kann erst nach 900 angebracht worden sein; der Codex ist wohl seit seiner frühen Ankunft in Würzburg geblieben; für das 15. Jahrhundert weist die Bibliothekssignatur auf die Dombibliothek; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die Würzburger Universitätsbibliothek.
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http://vb.uni-wuerzburg.de/ub/mpthf65/ueber.html
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